Die Weltmeisterschaften im Shorttrack sind die von der Internationalen Eislaufunion (ISU) veranstalteten internationalen Meisterschaften im Shorttrack. Die ersten offiziellen Weltmeisterschaften fanden 1981 statt. Rückwirkend wurden auch vorherige Wettkämpfe seit 1976 zu Weltmeisterschaften erklärt. Die Weltmeisterschaften finden jährlich am Ende der Weltcupsaison statt, zumeist im März.

Bis 2000 wurden bei Männern und Frauen ausschließlich Weltmeister im Mehrkampf und in der Staffel gekürt, seit 2001 vergibt die ISU zusätzlich Titel auf den Einzelstrecken 500 m, 1000 m und 1500 m. Außerdem wird ein 3000-Meter-Rennen gelaufen, in dem keine Medaillen vergeben werden. Im Mehrkampf werden alle vier Einzelstreckenergebnisse gewertet, der Erstplatzierte über jede Strecke bekommt 34, der Zweite 21, der Dritte 13, der Vierte 8, der Fünfte 5 und der Sechste 3 Punkte. Die besten acht Athleten nach den Wettkämpfen über 500 m, 1000 m und 1500 m starten dann im 3000 m Superfinal, um den Titel im Mehrkampf zu ermitteln. Die Staffel findet bei den Frauen über 3000 m, bei den Männern über 5000 m statt.

Austragungsorte

Die Weltmeisterschaften wurden bislang von 17 Ländern aus vier Kontinenten ausgetragen. Mit sechs Austragungen waren Großbritannien und Kanada häufigster Gastgeber, es folgen die Niederlande mit fünf Austragungen.

Veranstaltung Ort Datum
als Weltveranstaltung (World Competition)
WM 1976 Champaign9. bis 11. April 1976
WM 1977 Grenoble15. bis 17. April 1977
als ISU-Meisterschaft
WM 1978 Solihull8. bis 9. April 1978
WM 1979 Québec7. bis 8. April 1979
WM 1980 Mailand22. bis 23. März 1980
als ISU-Weltmeisterschaft
WM 1981 Meudon4. bis 5. April 1981
WM 1982 Moncton2. bis 4. April 1982
WM 1983 Tokio8. bis 10. April 1983
WM 1984 Peterborough6. bis 8. April 1984
WM 1985 Amsterdam15. bis 17. März 1985
WM 1986 Chamonix4. bis 6. April 1986
WM 1987 Montreal3. bis 5. April 1987
WM 1988 St. Louis9. bis 11. Februar 1988
WM 1989 Solihull7. bis 9. April 1989
WM 1990 Amsterdam16. bis 18. März 1990
WM 1991 Sydney22. bis 24. März 1991
WM 1992 Denver2. bis 4. April 1992
WM 1993 Peking26. bis 28. März 1993
WM 1994 Guildford31. März bis 2. April 1994
WM 1995 Gjøvik17. bis 19. März 1995
WM 1996 Den Haag1. bis 3. März 1996
WM 1997 Nagano29. bis 30. März 1997
WM 1998 Wien20. bis 22. März 1998
WM 1999 Sofia19. bis 21. März 1999
WM 2000 Sheffield10. bis 12. März 2000
WM 2001 Jeonju29. bis 31. März 2001
WM 2002 Montreal5. bis 7. April 2002
WM 2003 Warschau21. bis 23. März 2003
WM 2004 Göteborg19. bis 21. März 2004
WM 2005 Peking11. bis 13. März 2005
WM 2006 Minneapolis31. März bis 2. April 2006
WM 2007 Mailand9. bis 11. März 2007
WM 2008 Gangneung7. bis 9. März 2008
WM 2009 Wien6. bis 8. März 2009
WM 2010 Sofia19. bis 21. März 2010
WM 2011 Sheffield11. bis 13. März 2011
WM 2012 Shanghai9. bis 11. März 2012
WM 2013 Debrecen8. bis 10. März 2013
WM 2014 Montreal14. bis 16. März 2014
WM 2015 Moskau14. bis 15. März 2015
WM 2016 Seoul11. bis 13. März 2016
WM 2017 Rotterdam10. bis 12. März 2017
WM 2018 Montreal16. bis 18. März 2018
WM 2019 Sofia8. bis 10. März 2019
WM 2020 Seoulentfallen
WM 2021 Dordrecht5. bis 7. März 2021
WM 2022 Montreal8. bis 10. April 2022

Zeitplan

Der zeitliche Ablauf der Weltmeisterschaften sah bei der WM 2021 wie folgt aus:

Tag 1, Freitag

  • Viertelfinale 1500 m
  • Vorläufe 500 m und 1000 m

Tag 2, Samstag

  • Halbfinale und Finale 1500 m
  • Finalrunden 500 m
  • Halbfinale Staffel

Tag 3, Sonntag

  • Finalrunden 1000 m
  • 3000 m
  • Finale Staffel

Team-Weltmeisterschaften

Von 1991 bis 2011 fanden immer zum Abschluss einer Saison Teamweltmeisterschaften statt. Es nahmen bei Frauen und Männern jeweils acht Mannschaften mit maximal fünf Athleten teil. Die acht Mannschaften wurden auf zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Mannschaft jeder Gruppe qualifizierte sich direkt für das A-Finale, die zweit- und drittplatzierte Mannschaft für die Hoffnungsrunde und die viertplatzierte Mannschaft für das B-Finale. Die ersten beiden Mannschaften der Hoffnungsrunde zogen ebenfalls ins A-Finale ein, während die dritt- bzw. viertplatzierte Mannschaft im B-Finale antreten musste. Die Läufe der Vorrundengruppen und der Hoffnungsrunde wurden am ersten Wettkampftag absolviert, A- und B-Finale am zweiten.

Über 500 m und 1000 m traten in vier Läufen jeweils ein Athlet eines Landes gegeneinander an. Über 3000 m gab es nur einen Lauf, wobei jedes Land zwei Athleten einsetzte. In der Staffel starteten vier Läufer eines Landes. In jedem Einzelrennen bekam der Erste fünf Punkte, der Zweite drei Punkte, der Dritte zwei Punkte und der Vierte einen Punkt. In der Staffel wurden doppelt so viele Punkte vergeben, zehn für die erste Staffel, sechs für die zweite, vier für die dritte und zwei für die vierte. Bei einer Disqualifikation wurde kein Punkt zugesprochen. Die Addition aller Punkte der Athleten eines Landes entschied über die Platzierung.

Medaillenspiegel

Die erfolgreichsten Nationen bei Shorttrack-Weltmeisterschaften sind Südkorea, Kanada und China. Die Athleten mit den meisten Titeln sind die Chinesinnen Wang Meng und Yang Yang (A) sowie der zunächst für Südkorea und später für Russland startende Wiktor Ahn mit jeweils 18 WM-Goldmedaillen.

Nicht enthalten sind in diesem Medaillenspiegel die Shorttrack-Teamweltmeisterschaften. Stand: 23. März 2021.

Rang Nation Gold Silber Bronze Gesamt
1  Südkorea 104 77 64 245
2  Kanada 65 79 66 210
3  Volksrepublik China 64 47 44 155
4  Niederlande 18 15 13 46
5  Vereinigte Staaten 16 16 30 62
6  Japan 13 19 22 54
7  Vereinigtes Königreich 7 10 9 26
8  Italien 5 14 25 44
9  Ungarn 4 9 4 17
10 Russische Föderation 3 4 6 13
11  Australien 2 5 3 10
12  Bulgarien 1 2 6 9
13  Neuseeland 1 1 2
14  Frankreich 1 4 5
14  Belgien 1 4 5
16 Russische Eislaufunion 1 2 3
17  Deutschland 1 1 2
18  Sowjetunion 1 1
18  Polen 1 1
Gesamt 303 304 303 910

Siehe auch

Literatur

  • Beat Häsler & William Markland: Results 1978–1992. World Short Track Speed Skating Championships. Davos 1993.

Einzelnachweise

  1. World Championships Medalists – Men. In: Short Track Speed Skating Media Guide 2021/22. S. 23. Abgerufen am 21. Januar 2022 auf isu.org.
  2. World Championships Medalists – Men. In: Short Track Speed Skating Media Guide 2021/22. S. 23. Abgerufen am 21. Januar 2022 auf isu.org; International Skating Union: 48th ISU Congress, Quebec City, Canada June 2000 (Memento vom 9. Juni 2001 im Internet Archive). „Single distance Championship titles will be included in next season’s World Short Track Speed Skating Championship.“
  3. SPECIAL REGULATIONS & TECHNICAL RULES SHORT TRACK SPEED SKATING 2021 as accepted by an online vote June 2021 auf isu.org. Abgerufen am 14. Dezember 2021. S. 40. „See Rule 285, paragraph 4, for the 3000 m Super-Final. These Super-Finals are non-medal races“.
  4. Ergebnisprotokoll der Weltmeisterschaften 2021 als PDF auf shorttrack.sportresult.com. Abgerufen am 21. Januar 2022.
  5. Individual vs Team competition. Abgerufen am 7. November 2011 (englisch).
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