Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Siderius-Hamel-Syndrom ist eine sehr seltene angeborene, zu den Nicht-syndromalen X-chromosomalen mentalen Retardierungen zählende Erkrankung mit den Hauptmerkmalen geistige Retardierung und Lippen-Kiefer-Gaumenspalte.

Synonym ist x-chromosomale geistige Retardierung, Typ Siderius (englisch Mental retardation syndrome, X-linked, Siderius type).

Die Bezeichnung bezieht sich auf den Erstautoren der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1999 durch die niederländischen Humangenetiker Liesbeth E. Siderius, Ben C. J. Hamel und Mitarbeiter.

Verbreitung

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde über sieben Betroffene berichtet. Die Vererbung erfolgt X-chromosomal-rezessiv.

Ursache

Der Erkrankung liegen Mutationen im PHF8-Gen auf dem X-Chromosom an Genort p11.22 zugrunde.

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:

Hinzu können präaxiale Polydaktylie, große Hände und Kryptorchismus kommen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Geistige Retardierung, X-chromosomale, Typ Siderius. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. L. E. Siderius, B. C. Hamel, H. van Bokhoven, F. de Jager, B. van den Helm, H. Kremer, J. A. Heineman-de Boer, H. H. Ropers, E. C. Mariman: X-linked mental retardation associated with cleft lip/palate maps to Xp11.3-q21.3. In: American journal of medical genetics. Bd. 85, Nr. 3, Juli 1999, S. 216–220, PMID 10398231.
  3. Mental retardation syndrome, X-linked, Siderius type. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.