Skellig Michael
Skellig Michael
Gewässer Atlantischer Ozean
Inselgruppe Skellig Rocks
Geographische Lage 51° 46′ 15″ N, 10° 32′ 19″ W
Länge 842 m
Breite 422 m
Fläche 21,9 ha
Höchste Erhebung South Peak
217 m ASL
Einwohner unbewohnt
Hauptort (Skellig Monastery) (historisch)
Karte von 1841
Sceilg Mhichíl
UNESCO-Welterbe
Vertragsstaat(en): Irland Irland
Typ: Kultur
Kriterien: (iii)(iv)
Fläche: 21,9 ha
Referenz-Nr.: 757
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1996  (Sitzung 20)

Die Insel Skellig Michael (irisch: Sceilg Mhichíl, dt. „Michaels Felsen“), die auch unter dem Namen Great Skellig bekannt ist, beherbergt eines der bekanntesten, jedoch auch am schwersten zugänglichen mittelalterlichen Klöster Irlands.

Es wurde wahrscheinlich im 7. Jahrhundert auf der steilen, felsigen Insel, die etwa 12 Kilometer von der Küste Kerrys entfernt liegt, gegründet. Skellig Michael ist etwa 22 Hektar groß, der höchste Punkt liegt mit 217 Metern auf dem Südgipfel (South Peak). In fast gleicher Höhe (ca. 180 m ASL), aber auf dem benachbarten Nordgipfel befindet sich die kleine ehemalige Mönchssiedlung, die über fast 600 Stufen einer Steintreppe ohne Geländer erreichbar ist. An den mit spärlichem Grün und Kräutern aus der Zeit der Mönchsbesiedlung bewachsenen Hängen der Insel können beim Aufstieg je nach Jahreszeit auch Papageitaucher beobachtet werden.

Neben Great Skellig gibt es noch die 7 Hektar große Insel Little Skellig, die etwas näher an der Küste liegt und auf der mit etwa 27.000 Brutpaaren eine der größten Basstölpelkolonien der Welt beheimatet ist. Der Felsen Blue Man’s Rock liegt nur wenige Meter vor der Südostküste.

Täglich pendeln Boote zwischen dem Festland und Skellig Michael, die interessierten Touristen den Besuch des Klosters ermöglichen, sofern es das Wetter zulässt, da das Anlegen und Aussteigen am felsigen Kai selbst bei ruhiger See nicht ungefährlich ist. Auf dem Weg dorthin wird auch Little Skellig nah umfahren. Jedoch darf die Vogelinsel nicht betreten werden.

Geschichte

Die Mönche lebten in kleinen Zellen, die sie als Steinhütten (in Irland beehive hutsBienenkorbhütten“ genannt) oberhalb steil abfallender Klippen in traditionell irischer Trockenmauerbauweise ohne Mörtel errichteten. Die gesamte Anlage ist sehr spartanisch eingerichtet, Trinkwasser wurde in Zisternen gesammelt. Auf der windabgewandten Seite des Felsens hatten die Mönche kleine Gartenbeete eingerichtet, in denen sie Gemüse und Kräuter zogen. Auch heute noch sind in tieferliegenden Felsspalten typische Gartenkräuter zu finden. Über das Leben der wenigen Mönche ist sehr wenig überliefert. Vermutlich waren es genau zwölf Mönche und ein Abt, um so die Gemeinschaft der zwölf Apostel nachzubilden. Auf dem besonders schroff abfallenden und für Touristen nicht zugänglichen Südgipfel befand sich eine kleine Einsiedelei.

823 erlebte Skellig Michael einen Ansturm der Wikinger, widerstand diesem nach Meinung von Experten aber. Gegen 1000 wurde eine neue Kapelle auf dem Gelände errichtet. Etwa ein Jahrhundert später gaben die Mönche Skellig Michael auf und zogen nach Ballinskelligs um. Gegen 1500 wurde die Insel aber ein Ziel regelmäßiger Wallfahrten. 1826 erhielt Skellig Michael zwei Leuchttürme, einer davon, der obere, wurde allerdings 1870 bereits wieder aufgegeben. 1986 begann die Restaurierung der Mönchssiedlung, die 1996 auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt wurde.

Die Abgeschiedenheit von Skellig Michael hat bis zur Veröffentlichung des Star-Wars-Films Star Wars: Das Erwachen der Macht große Besucherströme abgeschreckt, was auch zur guten Erhaltung beigetragen hat. Inzwischen ist die Insel durch Touristen so überlaufen, dass die Fauna in Mitleidenschaft gezogen wurde und Bereiche abgesperrt werden mussten. Erreichbar ist es bei gutem Wetter z. B. mit etwa 13 Personen fassenden Motorbooten vom Fischerdörfchen Portmagee aus, das gegenüber von Valentia Island liegt. Durch den Besucherandrang sind die Boote allerdings eine Saison im Voraus ausgebucht. In Portmagee befindet sich auch das von der EU geförderte „Skellig Experience Centre“, das weitere interessante Fakten über Skellig Michael vermittelt.

Skellig Michael in der Kunst

Die Insel ist einer der Schauplätze im historischen Kriminalroman um die Nonne Fidelma Tod im Skriptorium von Peter Tremayne. Die Insel war ein Drehort für die Filme Star Wars: Das Erwachen der Macht und Star Wars: Die letzten Jedi und diente darin als Kulisse für das Versteck von Luke Skywalker. Da in der mittelalterlichen Klosteranlage keine Dreharbeiten möglich waren, wurde diese für weitere Aufnahmen auf dem Festland auf der Dingle-Halbinsel ansatzweise nachgebaut. Lieder mit dem Titel „Skellig“ wurden 1987 von der irischen Band Clannad und 1997 von der kanadischen Sängerin Loreena McKennitt veröffentlicht. Im Kloster Skellig spielt auch ein Teil der Handlung des frühmittelalterlichen Romans Le remords de Dieu von Marc Paillet. Der britische Singer-Songwriter David Gray veröffentlichte 2021 ein Studioalbum mit dem Titel Skellig, das ein Foto von Skellig Michael auf dem Cover trägt. Auf dem Album befindet sich ein gleichnamiger Titel, der sich mit dem Leben der Mönche und ihren Beweggründen beschäftigt.

Fotogalerie

Literatur

Commons: Skellig Islands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Bourke, A.R. Hayden, A. Lynch: Skellig Michael, Co. Kerry: The monastery and South Peak. Archaeological stratigraphic report: excavations 1986–2010. Dublin 2011, online (Memento des Originals vom 5. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 943 kB).
  2. Des Lavelle: The Skellig Story. O’Brien Press, Dublin 2004, S. 37/39.
  3. W. Horn, J. White Marshall, G.D. Rourke: The Forgotten Hermitage of Skellig Michael. University of California Press, Berkeley 1990, online
  4. Markus Dichmann: Skellig Wars – Der Kampf um einen irischen Felsen. (PDF) In: Gesichter Europas. Sendung vom 10.12.16. Deutschlandfunk, abgerufen am 10. Dezember 2016.
  5. dailymail.co.uk
  6. M. Paillet, Le remords de Dieu, Pocket (1993)
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