Son Mercer de Baix Poblat de naviformes de Son Mercer de Baix | ||
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Son Mercer de Baix: Eingang der Cova des Moro | ||
Lage auf Menorca | ||
Koordinaten | 39° 57′ 15,9″ N, 4° 0′ 21,8″ O | |
Ort | Ferreries, Menorca, Balearische Inseln, Spanien | |
Entstehung | 1400 bis 1000 v. Chr. | |
Höhe | 45 m |
Son Mercer de Baix (vollständiger Name Poblat de naviformes de Son Mercer de Baix, „Naviformen-Dorf von Son Mercer de Baix“) ist die Fundstätte einer prähistorischen Siedlung in der Gemeinde Ferreries auf der Baleareninsel Menorca. Die bronzezeitliche Siedlung aus megalithischen Gebäuden mit dem Grundriss eines gestreckten Hufeisens (Naviformes) war zwischen 1400 und 1000 v. Chr. bewohnt. Ihre besterhaltene Wohnstätte, die Cova des Moro („Maurenhöhle“), besitzt noch einen Teil ihres ursprünglichen Dachs, das von drei verbliebenen polylithischen Säulen getragen wird.
Lage
Die Fundstätte liegt auf dem Landgut Son Mercer de Baix, das über eine unbefestigte Straße von der ME-20 zwischen Ferreries und Es Migjorn Gran erreicht werden kann. Die prähistorische Siedlung liegt am Rande der Schlucht Barranc de Son Fideu, deren fruchtbarer Boden weithin überblickt werden kann. In der gegenüber liegenden Felswand liegen die Begräbnishöhlen Ses Coves Gardes. Die Entfernung zum Meer beträgt etwa drei Kilometer Luftlinie.
Beschreibung
Son Mercer de Baix ist die bekannteste naviforme Siedlung Menorcas. Neben der Cova des Moro sind drei weitere Naviforme (bewohnbare Navetas, im Gegensatz zu denen, die als Beinhäuser dienten) und zwei rechteckige Räume ausgegraben worden.
Cova des Moro
Die Cova des Moro hat die Form eines gestreckten Hufeisens. Die doppelten Mauern sind aus gleichmäßigen Megalithen erbaut. Von der aus Steinplatten gebildeten Decke ist ein großer Teil erhalten geblieben bzw. rekonstruiert worden. Die ursprüngliche Fassade ist jedoch zerstört. Drei von einst vermutlich vier Säulen des westmediterranen polylithischen Typs (gestapelte Säulen, die sich nach unten verjüngen) liegen auf der Längsachse. Durch diese Säulenreihe sowie das Dach aus Steinplatten unterscheidet sich die Anlage von anderen Naviformen. Auf der rechten Seite scheint es, durch eine gemeinsame Wand getrennt, eine weitere (vermutlich gleichartige) Struktur gegeben zu haben. Ihr Erhaltungszustand ist jedoch schlecht. Die Form der linken Außenseite deutet darauf hin, dass es sich um eine Doppelanlage gehandelt hat.
Abmessungen
- äußere Länge: 17,30 m.
- innere Länge: 13,00 m.
- maximale äußere Breite: 7,20 m.
- maximale Innenbreite: 3,60 m.
- innere Höhe: 2,40 m
- Blick auf den heutigen Eingang
- Rechte Wand mit Resten eines weiteren Gebäudes
- Linke Wand
- Zwei polylithische Säulen im Inneren
Weitere Gebäude
Naviforme Nr. 2 wurde 1962 von Maria Lluïsa Serra ausgegraben. Dabei wurde prototalayotische und talayotische Keramik gefunden. Das Bauwerk hat eine Länge von acht Metern und ist fünf Meter breit. Die Innenmaße betragen 6,50 m und 3 m. Der Eingang öffnet sich nach Osten. Parallel dazu, aber sich nach Westen öffnend, liegt Naviforme Nr. 3, das noch in römischer Zeit genutzt wurde, wie die gefundenen Artefakte beweisen. Es ist mit einer Länge von 10 m und einer Breite von 6,30 m größer als Nr. 2, besitzt aber einen geringfügig kleineren Innenraum (6 m Länge, 3 m Breite).
1982 wurde Naviforme Nr. 4 von Lluis Plantalamor ausgegraben. Die Struktur ist 18 m lang und 7,60 m breit (innen 14 m Länge, 3,50 m Breite) und besitzt zwei angebaute rechteckige Räume. Neben Keramik wurden in den angebauten Räumen bronzene Artefakte (ein kleiner Barren, ein Armreif, ein Meißel und eine Ahle) sowie Schlackereste gefunden. Es dürfte sich um eine Werkstatt mit Bronzegießerei gehandelt haben.
Denkmalschutz
Die Siedlung von Son Mercer de Baix wurde bereits 1931 zum historischen Denkmal erklärt. Die heutige Registriernummer als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) ist RI-51-0003487. Sie gehört zu den 32 archäologischen Stätten, die Spanien am 14. Januar 2016 als „Talayotische Kultur Menorcas“ offiziell für eine Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes vorschlug. Das Welterbekomitee stellte den Antrag auf seiner 41. Sitzung im Juli 2017 zurück und forderte Nachbesserungen. Das Gelände ist frei zugänglich. Eine Schautafel gibt dem Besucher Informationen zur Fundstätte.
Einzelnachweise
- 1 2 Son Mercer de Baix naviform settlement auf der Website Menorca Talayótica (englisch), abgerufen am 28. Oktober 2015.
- 1 2 3 Emili Garcia Amengual: El proceso constructivo de un edificio de la edad del bronce en Menorca. El caso de Son Marcer de Baix (Ferreries, Menorca) (PDF; 1,27 MB). In: Mayurqa: Revista Anual d’Història. Nr. 31, 2006, S. 113–136 (spanisch).
- ↑ Ignacio Montero Ruíz, J. Simón Gornés Hachero, Joan de Nicolás Mascaró, Joana Gual Cerdó: Aproximación a la Metalurgia Prehistórica de Menorca entre el 2000 y el 650 cal AC. In: Mayurqa: Revista Anual d’Història. Nr. 30. Universitat de les Illes Balears, 2005, ISSN 0301-8296, S. 292 (uib.es [PDF; 16,0 MB; abgerufen am 29. Oktober 2015]). Aproximación a la Metalurgia Prehistórica de Menorca entre el 2000 y el 650 cal AC (Memento des vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Antoni Nicolau Martí, Elena Sintes Olives, Ricard Pla Boada, Albert Àlvarez Marsal: Talayotic Minorca. The prehistory of the island. Triangle Books, Sant Lluís 2015, ISBN 978-84-8478-640-5, S. 243–247 (englisch).
- ↑ Talayotic Culture of Minorca, auf der spanischen Tentativliste bei der UNESCO (englisch), abgerufen am 12. Dezember 2016.
- ↑ World Heritage Committee (Hrsg.): List of nominations received by 1 February 2016 and for examination by the World Heritage Committee at its 41st session (2017). (englisch, unesco.org [PDF; 427 kB]).
- ↑ World Heritage Committee (Hrsg.): Decisions adopted during the 41st session of the World Heritage Committee (Krakow, 2017). (englisch, unesco.org [PDF; 4,5 MB]).