Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) | |
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Rechtsform | Verband |
Zweck | Interessenvertretung |
Sitz | Wien |
Gründung | Februar 1997 |
Vorstand | Erich Fenninger |
Geschäftsführer | Walter Marschitz |
Ehemalige Vorstände | Wolfgang Gruber |
Mitglieder | rund 400 |
Website | swoe.at |
Die Sozialwirtschaft Österreich – Verband der österreichischen Sozial- und Gesundheitsunternehmen (SWÖ), vormals Berufsvereinigung von Arbeitgebern für Gesundheits- und Sozialberufe (BAGS), ist die Branchenvertretung der österreichischen Arbeitgeber im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich.
Aufgaben und Leistungen
Die Vereinigung vertritt rund 570 Mitgliedsorganisationen und die gesamte Branche, die überwiegend von Gemeinnützigkeit und einer engen Kooperation mit der öffentlichen Hand gekennzeichnet ist. In ihrer Funktion als Branchenvertretung und Arbeitgeber-Sozialpartnerin arbeitet die Sozialwirtschaft Österreich nicht nur an einem gestärkten Selbstverständnis der gesamten Branche, sondern entwickelt auch den SWÖ-Kollektivvertrag (vormals: BAGS-Kollektivvertrag) und die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen für den Sozialbereich weiter.
Die Vereinigung erbringt folgende Leistungen:
- rechtliche Beratung ihrer Mitglieder
- Lobbyingarbeit bei Bund und Ländern
- Begutachtung von Gesetzen und Verordnungen
- Bewusstseinsbildung und Stärkung des Images des Sozial- und Gesundheitssektors
- Stärkung der Position gemeinnütziger Unternehmen in der Sozialwirtschaft
- Stärkung der Berufsgruppen im Sozial- und Gesundheitsbereich
- Sicherstellung eines vielfältigen Service- und Informationsangebotes
Struktur
Die Vereinigung ist nach dem österreichischen Vereinsrecht organisiert. Der Vorstand wird von der Generalversammlung jeweils für zwei Jahre gewählt. Den Vorsitz im Vorstand hatte bis April 2016 Wolfgang Gruber (BBRZ / Verein FAB / Pro Sozialwirtschaft GmbH) inne. Seit April 2016 ist Erich Fenninger (Volkshilfe Österreich) Vorstandsvorsitzender, als Geschäftsführer wurde Walter Marschitz (ehemals Hilfswerk Österreich) bestellt.
Ein weiteres Vereinsorgan sind ihre vier Fachgruppen:
- Arbeitsmarktpolitische Dienstleistungen
- Behindertenarbeit / Psychosoziale Arbeit
- Gesundheits- und Soziale Dienste
- Kinderbetreuung / Kinder- und Jugendhilfe
Zu den wichtigsten Aufgaben der Fachgruppen gehört die Vorbereitung der jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen.
Geschichte
Die Gründung erfolgte im Februar 1997 von einer Reihe von österreichischen Sozialunternehmen. Das vorrangige Ziel war die Einsetzung eines gemeinsamen Kollektivvertrags. Im Oktober desselben Jahres wurde der BAGS vom Bundeseinigungsamt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit die Kollektivvertragsfähigkeit für alle Bereiche zuerkannt.
Am 17. Dezember 2003 wurde der BAGS Kollektivvertrag abgeschlossen. Am Verhandlungstisch saßen die BAGS, die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp), die Gewerkschaft Handel, Transport und Verkehr sowie die Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe und Persönlicher Dienst. Die beiden letztgenannten fusionierten 2006 zur heutigen Gewerkschaft vida. Mit 1. Juli 2004 trat der neue Kollektivvertrag für die BAGS-Mitglieder in Kraft.
Um gleiche Arbeitsbedingungen nicht nur für Mitglieder, sondern für die gesamte Branche zu schaffen, bemühte sich die BAGS von Beginn an um eine Satzung des Kollektivvertrags. Per 1. Mai 2006 wurde der BAGS Kollektivvertrag durch das Bundeseinigungsamt gesatzt. Das heißt, er gilt seit diesem Zeitpunkt auch für Nicht-Mitglieder und ist der einzige Kollektivvertrag für den gesamten Sektor Gesundheit, Soziales, Behindertenarbeit, Kinder- und Jugendwohlfahrt und Arbeitsmarktpolitische Dienstleistungen. Er schafft für 60 Sozialberufe Mindeststandards, die nicht unterschritten werden dürfen. Aktuell sind in Österreich mehr als 100.000 Personen in den vom BAGS Kollektivvertrag geregelten Bereichen beschäftigt.
Am 16. April 2012 wurde die BAGS in Sozialwirtschaft Österreich – Verband der österreichischen Sozial- und Gesundheitsunternehmen umbenannt.