Als Beamtenstippe (von stippen für eintunken, norddt./Berliner Ausdruck) wird eine Sauce bezeichnet, die zu Kartoffeln gegessen wird. Sie war ursprünglich ein typisches „Arme-Leute-Essen“, denn auch die einfachen Beamten waren relativ arm. In die Sauce kamen daher oft auch Speisereste. Es gibt für diese Stippe weitere Bezeichnungen wie Lehrerstippe oder Schneiderstippe.
Unter diesem Begriff versteht man zwei Saucenvarianten:
- Dunkle Sauce: Gemischtes Hackfleisch wird ohne Anbraten in Bratensoße gegart. Diese Variante wird regional auch als Gehacktesstippe (u. a. in der Region Magdeburg) bezeichnet.
- Helle Sauce: Mehlschwitze aus Weizenmehl wird dickflüssig aufgekocht und mit gebratenem Speck oder Schinkenwürfeln vermengt. Diese Variation wird auch Speckstippe oder Schusterstippe genannt.
Gerichte mit Beamten- und Speckstippen lassen sich heutzutage in der Berliner Region, aber auch in anderen Regionen in Norddeutschland, auf der Speisekarte von Restaurants mit Regionalküche finden, bestehen aber aus reichhaltigeren Zutaten oder einer weiteren Beilage.
Literatur
- Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. Band 1, Klett-Verlag, 1984, ISBN 3125700108, S. 314.
- Mittelelbisches Wörterbuch. Band 1, Akademie-Verlag, 2002, ISBN 3050044624, S. 331.
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