Das Redemptoristenkloster St. Klemens ist ein Kloster der Redemptoristen in Heilbad Heiligenstadt in Nordthüringen.

Geschichte

1919 kamen die ersten Redemptoristen nach Heiligenstadt ins Eichsfeld und schufen 1920 mit dem St.-Klemens-Haus eine Niederlassung. 1925 wurde der Grundstein für das jetzige Kloster St. Klemens und die Kirche St. Gerhard gelegt. Aufgabe der Klosterniederlassung war vor allem die Gemeindemission, aber auch die Beichtseelsorge. Während der letzten Jahre der deutschen Teilung war das Kloster direkt Rom unterstellt, da eine unmittelbare Zusammenarbeit des ostdeutschen Klosters mit der westdeutschen Kölner Provinz nicht mehr möglich war. Im Jahr 2022 sind im Kloster noch 6 Mönche und 1 Laienbruder ansässig.

Kloster und Kirche

Das von 1925 bis 1927 nach Plänen des Architekten Adam Weinhag (1879?–1937?) aus Essen „im Stil sizilianischen Barocks“ erbaute Kloster wurde mit Fassaden aus einheimischem Muschelkalk errichtet und ist eines der spätesten Beispiele neobarocker Architektur im deutschsprachigen Raum. Der Gebäudekomplex besteht aus dem Klostergebäude St. Klemens, der St.-Gerhard-Kirche und dem Klostergarten.

Das Klostergebäude besitzt eine bedeutende theologische Bibliothek in einer mehrgeschossigen Saalbibliothek mit zwei Galerien und eine separate Klosterkapelle. Das als Übergang gebaute St.-Klemens-Haus wurde nach Bezug des Klosters als Exerzitienhaus genutzt.

Die als Klosterkirche gebaute Kirche ist seit 1964 Kirche der St.-Gerhard-Gemeinde. Säulenetagen gliedern die Kirche in ein Mittelschiff und zwei Seitenschiffe. Ein Kirchturm wurde entgegen den Planungen nicht mehr errichtet. Der barocke Hochaltar von 1774 stammt aus der Minoritenkirche Fritzlar und wurde 1937 in diese Kirchen eingebaut.

Die Orgel mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde in den 1930er-Jahren von dem Orgelbauer Krell, Duderstadt erbaut und in den 60er-Jahren von Gerhard Kühn, Merseburg neobarock umgestaltet.

I Hauptwerk C–g3
Prinzipal8′
Hohlflöte8′
Oktave4′
Flöte4′
Oktave2′
Quinte22/3
Sifflöte1′
Mixtur4-fach
Trompete8′
II Schwellwerk C–g3
Liebl. Gedackt8′
Quintatön8′
Spitzflöte4′
Prinzipal4′
Sesquialtera2-fach
Quinte11/3
Tremulant
Pedal C–d1
Subbaß16′
Oktavbaß8′
Cellobaß8′
Choralbaß4′
Waldflöte2′
Fagott16′

Koppeln: II/I, I/P, II/P

  1. derzeit Terzian
  2. derzeit Zimbel
  3. derzeit vakant

Literatur

  • Pfarrkirche St. Gerhard in Heilbad Heiligenstadt. Hrsg. Katholische Kirchengemeinde St. Gerhard, Fachverlag für Kirchenfotografie & Luftbildaufnahmen EK-Service Bartholdt, Geislingen/St. 2012. (Kirchenführer, baugeschichtlich unergiebig)
Commons: Redemptoristenkloster Heiligenstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte unserer Kirche und des Redemptoristenordens in Heilbad Heiligenstadt. In: sankt-gerhard-heiligenstadt.de. Kath. Kirchengemeinde St. Gerhard Heiligenstadt, abgerufen am 2. Januar 2022.
  2. Friedhelm Krause, Felicitas Marwinski: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Band 20 Thüringen, Olms-Weidman Hildesheim.Zürich.New York 1999, S. 26–27
  3. Pfarrkirche St. Gerhard in Heilbad Heiligenstadt. Hrsg. Katholische Kirchengemeinde St. Gerhard, Fachverlag für Kirchenfotografie & Luftbildaufnahmen EK-Service Bartholdt, Geislingen/St. 2012, S. 9.

Koordinaten: 51° 22′ 23,5″ N, 10° 8′ 44,1″ O

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