Die römisch-katholische Kapelle St. Johannes und Paulus in Seeweiler, einem westlichen Gemeindeteil des ostallgäuischen Seeg, zwischen dem Schwaltenweiher und den Seeger Seen gelegen, wurde 1680 errichtet.
Beschreibung
Die denkmalgeschützte Kapelle ist ein wohlproportionierter Sakralbau. Der etwa knapp acht Meter lange Bau gliedert sich in ein zweijochiges Langhaus und einem vollwertigen halbrund abschließenden Chor. Im Westen ist ein in Grundmaß und Höhe idealmaßiger Spitzhelmturm vorgesetzt, an dessen Nordseite sich das Portal befindet. Im Innern zeigt das Baudenkmal wie viele der Kapellen in der Gemeinde Seeg eine Flachdecke. Der Chorbogen ist weit ein- und heruntergezogen.
Das kirchengeschichtlich bedeutendste Ausstattungsstück der Kapelle ist das Hauptgemälde am Altar aus dem späten 17. Jahrhundert. Es zeigt im Hintergrund die alte Seeger Kirche vor dem Neubau von 1700–1711. Im Vordergrund des Altarblatt sind die Wetterheiligen und Märtyrer Johannes und Paulus dargestellt, die der Krönung Mariens beiwohnen. Die frühbarocken Leuchterengel (um 1619/20) am Altar schuf vermutlich der Mindelheimer Bildhauer Christoph Schenk. Im Auszugsbild ist eine Darstellung der Heiligen Familie zu sehen.
Am Chorbogen stehen eine Madonna mit Kind (1700, links) von Jörg Bayrhof und Bruder Konrad aus Altötting (modern, rechts). Der Kreuzweg auf Blech aus der Zeit um 1700 wurde im 19. Jahrhundert übermalt.
Literatur
- Michael Petzet: Stadt und Landkreis Füssen (=Bayerische Kunstdenkmale, Band VIII). Deutscher Kunstverlag München, 1960. S. 166
Weblinks
Koordinaten: 47° 39′ 22,1″ N, 10° 35′ 11,9″ O