Fahrgastschiff Stadt Halle am Riveufer August 2021 in Halle (Saale) | ||||||||||||||
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Die Stadt Halle ist ein Fahrgastschiff auf der Saale und wurde als Tagesausflugsschiff und für Themenfahrten eingesetzt. Es ist zugelassen für maximal 290 Personen. Seit 2019 wird das Schiff festliegend am Riveufer in Halle als Eventkahn genutzt.
Geschichte
Das Schiff wurde im Jahr 1928 an der Fritz Werft Beck in Woltersdorf bei Berlin gebaut und unter dem Namen Helgoland in Fahrt gebracht.
Das in Woltersdorf gebaute Motorschiff gehörte mit der Indienststellung dem Reeder Richard Hilliges mit Sitz in Berlin-Rahnsdorf. Das Schiff war damals 18 Meter lang und 3,22 Meter breit. Es war für die Beförderung von 127 Personen zugelassen. Hilliges führte mit diesem und seinem zweiten Schiff, der Müggelhort, Tourenfahrten nach eigenem Fahrplan durch. Er betrieb auch die Fähre Rahnsdorf (An der Dorfkirche und Weg Müggelheim-Müggelberge). In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich die Helgoland im Besitz von Albert Becker aus Berlin-Plötzensee. Er setzte das Schiff mit maximal 99 Personen für Sonderfahrten und Rundfahrten ab Hallesches Tor am Landwehrkanal bzw. ab Tegelort und Konradshöhe zur Pfaueninsel ein. Im Jahr 1954 erhielt es den Namen Baldur. Eine erneute Umbenennung fand 1965 statt in Santa Flora. Das Schiff wurde 1966 von der Spandauer Reederei Völker übernommen, die es auf 29,30 Meter verlängern und auf 5,20 Meter verbreitern ließ. Mit dem neuen Namen Cookie, nach einem von dem Schauspieler Edward Byrnes in der Fernsehserie Sunset strip 77 dargestellten Detektiv, wurde es wieder in Fahrt gebracht. Ab 1977 war die Reederei Heinz Riedel neuer Eigner des Schiffes und ließ es bis zum Umbau 1984 weiter unter diesem Namen fahren. Nach diesem Umbau wurde es in Kreuzberg umgetauft und war jetzt 39,82 Meter lang und 5,21 Meter breit und zugelassen für 400 Personen. Unter dem Namen Kreuzberg fuhr es bis 1996 auf den Gewässern in und um Berlin. Ab 1997 war das Schiff mit neuem Namen Stadt Halle dann auf der Saale in Fahrt. Mit der Insolvenz der Reederei Riedel 2019 wurde das Schiff an Rüdiger Ruwolt verkauft. Dieser bot es 2021 wieder zum Verkauf an. Am 16. September 2023 hat die „Stadt Halle“ Halle (Saale) wieder verlassen und es geht wieder nach Berlin.
Das Schiff
Die heutige Stadt Halle wurde bis 2019 als Tagesausflugsschiff mit einer Zulassung für maximal 290 Personen eingesetzt. Sie ist 39,82 Meter lang und 5,78 Meter breit. Der mittlere Tiefgang wird mit 1,21 Meter angegeben. Im Jahr 2006 wurde ein neues Wendegetriebe Twin Disc MG 5091DL eingebaut und 2011 wurde das Schiff neu motorisiert und mit einem 6-Zylinder Deutz Turbo Typ Bf6M mit 196 kW mit Kastenkühler ausgestattet. Motor und Getriebe werden elektronisch vom Steuerhaus ferngesteuert. Ein elektrisches Bugstrahlruder verbessert die Manövrierfähigkeit. Zur Stromversorgung an Bord dient ein Generator, angetrieben von einem Dieselmotor.
Zur gastronomischen Versorgung der Fahrgäste steht eine Kombüse, ein Tresenbereich und ein Serviceteam, je nach Anzahl der Gäste und Fahrtgebiet angepasst, zur Fahrgastbetreuung zur Verfügung.
Literatur
- Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister. Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3, S. 164/165.
- Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree (= Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur. Band 10). Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 3-7759-0153-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eventkahn in Halle (Saale) (Memento des vom 23. Oktober 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree S. 286
- ↑ Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree S. 208
- ↑ Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree S. 286/308
- ↑ Schiff verkauft nach Insolvenz
- ↑ Verkauf bei www.e-bay-kleinanzeigen