Starrbrust-Pelomedusen | ||||||||||||
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Pelomedusa galeata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pelomedusa | ||||||||||||
Wagler, 1830 |
Die Starrbrust-Pelomedusen (Pelomedusa) sind eine Gattung der Halswender-Schildkröten, die zu der Familie der Pelomedusenschildkröten (Pelomedusidae) zählt. Sie kommen von Südafrika bis in den Sudan vor und sind im Süden Afrikas die häufigste und weitesten verbreitete im Wasser lebende Schildkröten.
Erscheinungsbild
Starrbrust-Pelomedusen erreichen eine Carapaxlänge von bis zu 32,5 Zentimeter und können bis zu 2,5 Kilogramm schwer werden. Weibchen sind gewöhnlich kleiner als Männchen und erreichen Carapaxlängen von bis zu 29,3 Zentimeter. Sie wiegen dann um die 2,2 Kilogramm.
Die Farbe des Rückenpanzers ist olivgrün bis braun. Die Schwanzoberseite sowie die Extremitäten sind graubraun. Der Kopf ist breit mit einer kurzen Schnauze. Der Bauchpanzer ist sehr farbvariabel. Einzelne Individuen weisen einen völlig schwarzen Bauchpanzer auf, während er bei anderen gelblich hornfarben ist. Männchen können an ihrem längeren und dickeren Schwanz von den Weibchen unterschieden werden.
Verbreitungsgebiet und Lebensraum
Starrbrust-Pelomedusen sind in einem großen Teil Afrikas und im Südwesten der Arabischen Halbinsel verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Senegal bis Südafrika und Madagaskar. Sie nutzen gelegentlich auch nur temporär bestehende Gewässer und können während der Regenzeit über beträchtliche Strecken wandern. Starrbrust-Pelomedusen kommen auch in Flüssen vor, auch wenn dies nicht ihr bevorzugter Lebensraum ist. Sie fehlen in Bergregionen, Wäldern und Wüstenregionen.
Trocknen die von ihnen genutzten Gewässer aus, graben sich die Tiere bis zu 5 Zentimeter tief in Erde ein. Da die Trockenperiode im Süden Afrikas gewöhnlich auf die afrikanischen Wintermonate fällt, handelt es sich hier um eine Winterstarre. Sie währt häufig von Mai bis August und gelegentlich sogar bis Oktober.
Ernährungsweise
Starrbrust-Pelomedusen sind eine ans Wasser gebundene und vorwiegend dämmerungs- und nachtaktive Schildkrötengattung. Sie fressen bevorzugt Fisch, Kaulquappen und Frösche und gehen auch an Aas. Starrbrust-Pelomedusen sind dabei beobachtet worden, wie sie Zecken von größeren Säugetieren wie etwa Nashörnern zupfen, die im Wasser ruhen. Sie erbeuten aber auch Vögel, die sich an den Wasserstellen einfinden. Ein erbeuteter Vogel wird ins Wasser gezogen und dort ertränkt. Besonders gefährdet sind Entenküken.
Starrbrust-Pelomedusen fressen auch pflanzliche Kost wie die Wurzeln, Blätter und Blüten von Wasserpflanzen sowie Früchte. Grundsätzlich wird die Nahrung nur im Wasser gefressen.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeit der Starrbrust-Pelomedusen fällt ins Frühjahr. Männchen folgen in dieser Zeit den Weibchen und beschnüffeln dabei deren Schwanzregion. Reagiert das Weibchen nicht, schnappen die Männchen häufig nach den Hinterbeinen und dem Schwanz. Bei der Begattung klettert das Männchen auf den Rückenpanzer des Weibchens und klammert sich mit den Krallen seiner Läufe am Panzer fest. Kopf und Hals sind während der Paarung ausgestreckt, das Männchen sondert während der Paarung Wasser aus seinen Nasenlöchern ab.
Das Gelege umfasst 10 bis 30 elliptische Eier. Die Inkubationszeit dauert 90 bis 100 Tage. Frisch geschlüpfte Starrbrust-Pelomedusen messen 2,5 bis 3,5 Zentimeter und haben während der ersten Lebenstage noch einen sichtbaren Dottersack.
Systematik
Die erste Starrbrust-Pelomeduse wurde 1789 durch den französischen Naturforscher Pierre Joseph Bonnaterre als Testudo subrufa beschrieben und 1830 durch den deutschen Zoologen Johann Georg Wagler der neu aufgestellten Gattung Pelomedusa zugeordnet. Die daraufhin weiter beschriebenen Pelomedusa-Arten wurden später alle mit Pelomedusa subrufa synonymisiert.
Arten und Verbreitung
Seit einer Revision der Gattung im Jahr 2014 werden zehn Arten anerkannt. Außerdem gibt es zwei weitere, für die noch keine wissenschaftliche Erstbeschreibung vorliegt.
- Pelomedusa barbata Petzold, Vargas-Ramirez, Kehlmaier, Vamberger, Branch, Du Preez, Hofmeyr, Meyer, Schleicher, Široký & Fritz 2014; Südwesten der Arabischen Hailbinsel.
- Pelomedusa galeata (Schoepff, 1792),; Südafrika.
- Pelomedusa gehafie (Rüppell, 1835); Eritrea, Sudan ?
- Pelomedusa kobe Petzold, Vargas-Ramirez, Kehlmaier, Vamberger, Branch, Du Preez, Hofmeyr, Meyer, Schleicher, Široký & Fritz 2014; Tansania.
- Pelomedusa neumanni Petzold, Vargas-Ramirez, Kehlmaier, Vamberger, Branch, Du Preez, Hofmeyr, Meyer, Schleicher, Široký & Fritz 2014; westliches Kenia, nördliches Tansania.
- Pelomedusa olivacea (Schweigger, 1812); Sahel von Senegal bis Niger.
- Pelomedusa schweinfurthi Petzold, Vargas-Ramirez, Kehlmaier, Vamberger, Branch, Du Preez, Hofmeyr, Meyer, Schleicher, Široký & Fritz 2014; Südsudan
- Pelomedusa somalica Petzold, Vargas-Ramirez, Kehlmaier, Vamberger, Branch, Du Preez, Hofmeyr, Meyer, Schleicher, Široký & Fritz 2014; nordwestliches Somalia.
- Pelomedusa subrufa (Bonnaterre 1789); südliches Afrika von Angola und Namibia bis Mosambik und südliches Madagaskar.
- Pelomedusa variabilis Petzold, Vargas-Ramirez, Kehlmaier, Vamberger, Branch, Du Preez, Hofmeyr, Meyer, Schleicher, Široký & Fritz 2014; Ghana, Elfenbeinküste.
- Pelomedusa Candidate species A; südlich des Tschadsees.
- Pelomedusa Candidate species B; zentraler Sudan.
Pelomedusa |
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Belege
Einzelnachweise
Literatur
- Richard C. Boycott, Ortwin Bourquin: The southern African Toirtoise Book – A Guide to southern African Tortoises, Terrapins and Turtles. O. Bourquin, KiwaZulu-Natal 2000, ISBN 0-620-26536-1.
- A. Petzold, M. Vargas-Ramirez, C. Kehlmaier, M. Vamberger, W.R. Branch, L. Du Preez, M.D. Hofmeyr, L. Meyer, A. Schleicher, P. Široký & U. Fritz (2014): A revision of African helmeted terrapins (Testudines: Pelomedusidae: Pelomedusa), with descriptions of six new species. Zootaxa 3795 (5): 523–548 doi: 10.11646/zootaxa.3795.5.2