Die Stella Alpina ist das höchstgelegene Motorradtreffen Europas. Es findet seit 1967 jeweils am zweiten Sonntag im Juli in der Nähe der italienischen Stadt Bardonecchia im Piemont statt und führt auf den 2996 m hohen Col de Sommeiller.
Zur Philosophie des Treffens gehört es, dass einzig und allein das gemeinsame Interesse am Motorradfahren und die Begeisterung für die Schönheit der alpinen Bergwelt zählt. Der Zutritt ist frei für jedermann, unabhängig von der Art oder Marke des Motorrads, von der leichten Geländemaschine bis zur schweren Harley-Davidson ist alles anzutreffen. Es gibt keinerlei Wettbewerbe, keine Organisatoren, Preise oder Pokale.
Geschichte
Als Begründer der Stella Alpina gilt der Brite Harry W. Louis, Chefredakteur der Zeitschrift "The Motor Cycle". Er traf 1964 bei einer Alpentour den Enduro- und Trialfahrer Mario Artusio und erkundete mit ihm gemeinsam einige kleine Schotterstraßen in den italienisch-französischen Alpen. Ein Jahr später trafen sich die beiden wieder im Piemont und die Idee eines internationalen alpinen Motorradtreffens entstand.
Das erste Treffen fand ein Jahr später am 24. Juli 1966 statt und war als Fahrt von Bormio auf das 2757 m hohe Stilfser Joch organisiert. Am Treffen nahmen über 200 Motorradfahrer aus neun Ländern teil. Vertreten waren unter anderem auch Fahrer aus Australien und Neuseeland.
Seit dem zweiten Treffen am 9. Juli 1967 findet die Stella Alpina bei Bardonecchia im Piemont statt.
Beim achten Treffen am 8. Juli 1973 wurden erstmals über 1000 Teilnehmer registriert, eine Zahl, die seitdem nur wenig angewachsen ist.
Ablauf
Treffpunkt sind seit vielen Jahren die Hochalmen bei der Rifugio Scarfiotti oder im Hochtal von Rochemolles, wo auch die Möglichkeit zum (kostenlosen) Zelten besteht. In Bardonécchia gibt/gab es auf der Piazza Europa ein Organisationsbüro, in dem die Möglichkeit besteht, sich offiziell als Teilnehmer einzuschreiben.
Am Sonntag des Treffens gilt es dann, über ca. 11 km Schotterwege und über 40 Kehren das Hochplateau des Col de Sommeiller auf 3009 m Höhe zu erreichen. Nicht in jedem Jahr ist das möglich, da selbst im Hochsommer in dieser Höhenlage oft noch Schnee liegt. Die Strecke gilt als eine der leichteren der legal befahrbaren Pisten in den Alpen. Seit 2008 ist diese Strecke am Wochenende von 9 bis 17 Uhr für alle Kraftfahrzeuge gesperrt, so dass das Rifugio Scarfiotti den legal befahrbaren Endpunkt darstellt. Die Gemeinde hat die Beschränkung seit 2008 während des Treffens aber aufgehoben.