Haldenbach linker Hauptstrang-Oberlauf: Stettener Haldenbach rechter Hauptstrang-Oberlauf: Strümpfelbach Historische Abschnittsnamen des Stettener Haldenbachs: | ||
Beibach und Haldenbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2383692 | |
Lage | Schurwald und Welzheimer Wald
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rems → Neckar → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss Stettener Haldenbach/Strümpfelbach:
an der Seemühle in Stetten Quelle Strümpfelbach: Quelle Stettener Haldenbach: | |
Quellhöhe | ca. 461 m ü. NHN Quelle Stettener Haldenbach
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Mündung | von links in die Rems nahe dem Sackende der Birkelstraße in Endersbach.Koordinaten: 48° 48′ 59″ N, 9° 21′ 51″ O 48° 48′ 59″ N, 9° 21′ 51″ O | |
Mündungshöhe | ca. 223,3 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | ca. 237,7 m | |
Sohlgefälle | ca. 21 ‰ | |
Länge | 11,1 km mit Oberlauf Stettener Haldenbach
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Einzugsgebiet | 25,943 km² | |
Durchflossene Seen | Eichensee (Zufluss Stettener Haldenbach) | |
Stettener Haldenbach |
Der Haldenbach ist ein selbst nur knapp 3 km, zusammen mit seinem längeren linken Oberlauf ein etwa 11 km langer Bach, der beim Stadtteil Endersbach von Weinstadt von links in die Rems mündet. Er entsteht aus dem Zusammenfluss seiner beiden Oberläufe, des linken Stettener Haldenbachs und des rechten Strümpfelbachs, die beide im Schurwald entspringen.
Geographie
Oberläufe
Stettener Haldenbach
Der linke Hauptoberlauf Stettener Haldenbach des Haldenbachs entspringt westlich des Dorfes Aichschieß der Gemeinde Aichwald auf einer Höhe von ca. 461 m ü. NHN.
Er fließt anfangs im Schurwald nordwestwärts und wendet sich nach Austritt aus dem geschlossenen Waldgebiet in seiner Talbucht zwischen dem Kernen (512,7 m ü. NHN) links und dem Sporn des Höhenrückens bei Lobenrot (474,3 m ü. NHN) rechts unter Weinbergen an den Unterhängen auf nordöstlichen Lauf, dort längstenteils durch das Dorf Stetten im Remstal. An dessen folgendem Wohnplatz Seemühle vereint er sich auf 245,8 m ü. NHN mit dem rechten Strümpfelbach zum Haldenbach.
Der Stettener Haldenbach endet nach 8,3 km langem Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von etwa 26 ‰ rund 215 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er spendet dem Haldenbach ein 12,8 km² großes Teileinzugsgebiet.
Auf seinen ersten etwa vier Kilometern bis wenig vor seinem Waldaustritt trennt der Stettener Haldenbach das Stadtgebiet von Esslingen am linken Ufer vom Gemeindegebiet von Aichwald am rechten. Am unteren Abschnitt fließt er durch das Dorf Stetten von Kernen abschnittsweise verdolt (seit 1952).
Um 1700 wurden vom Bach zwei Mühlkanäle abgeleitet. Der Mühlkanal an der Seemühle existiert noch, der an der Dorfmühle hingegen nicht mehr.
- Steinbrücke im Naturschutzgebiet
- Mönchswiesenbach (Zufluss des Haldenbachs)
- Zusammenfluss von Stettener Haldenbach und Mönchswiesenbach
- Dole des Stettener Haldenbachs mit Pegelskala
- Zugang zum unterirdischen Regenüberlaufbecken
- Bach nahe der Stettener Feuerwehr
- Bach innerhalb von Stetten
- Bach an der Bühläckerstraße
Strümpfelbach
Der rechte Oberlauf Strümpfelbach des Haldenbachs entspringt im ebenfalls zur Gemeinde Aichwald gehörenden Schanbach wenig westlich der Kirche auf etwa 446 m ü. NHN; die Hauptstraße schlägt dort einen auffälligen Bogen um seine beginnende Talmulde. Er fließt nordostwärts in sein zunächst bewaldetes Tal ein und wendet sich dann langsam auf Nordnordwestlauf. Nach etwa einem Viertel seines Weges, etwa ab dem Wechsel auf die Stadtteilgemarkung Strümpfelbach von Weinstadt, zieht er durch eine offene Landschaft, unter Weinbergen rechts und Obstgärten links an den Unterhängen entlang. Dabei durchquert er lange und abschnittsweise verdolt den Weinbauort Strümpfelbach selbst. Für seine letzten etwa 0,3 km wechselt er auf Kerner Gemarkung über und fließt dann an der Seemühle mit dem Stettener Haldenbach zusammen.
Der Strümpfelbach endet nach 5,9 km langem Lauf mit mittlerem Sohlgefälle von etwa 34 ‰ rund 200 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er spendet dem Haldenbach ein 9,3 km² großes Teileinzugsgebiet.
- Kleiner Wasserfall
- Bachlauf im Wald
- Dole im Wald
- Überlaufbereich in der Nähe des Freibads
- Innerorts am Industriegebiet
- Am Ortsrand beim Sportplatz
- Nordöstlich der Stettener Kläranlage
Weiterer Verlauf
Der Haldenbach fließt anfangs in Zuflussrichtung des Strümpfelbachs nach Nordwesten, wendet sich aber schnell auf Nordostlauf und unterquert noch vor der Ortsgrenze von Endersbach die aus dem Strümpfelbachtal kommende L 1201. In Endersbach mündet von rechts ein mit 2,2 km recht langer rechter Mühlbach, der vom untersten Strümpfelbach abzweigt; natürliche Zuflüsse hat der Haldenbach selbst, anders als seine beiden Oberläufe, keine. Innerorts fließt er seit 1965 größtenteils verdolt. Am Ende der Strümpfelbacher Straße unterquert er unterirdisch das Haldenbach-Viadukt der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall-Hessental. Zuletzt ändert er seine Laufrichtung im Industriegebiet im Norden von Endersbach für weniger als einen halben Kilometer auf Nordwest, unterquert dort die autobahnartig ausgebaute B 29 und mündet dann zwischen den Gebäuden um die Gewerbestraße An der Rems rechts und einem übriggebliebenen Streifen Ackerflur links auf 223,3 m ü. NHN von links in die Rems; gegenüber steht die einzige rechtsremsische Siedlung von Endersbach um die Remssstraße.
Der Haldenbach mündet 2,8 km unterhalb des Zusammenflusses seiner Oberläufe nach mittlerem Sohlgefälle von 8 ‰ auf diesem flachen Abschnitt etwa 23 Höhenmeter tiefer in die Rems. Auf dem Hauptstrang mitsamt dem Stettener Haldenbach ist er 11,1 km lang, hat ein mittleres Sohlgefälle von 21 ‰ und ein Gesamtgefälle von etwa 238 Höhenmetern.
- Zusammenfluss der Bäche und Verlauf des Haldenbachs
- Seemühle in Stetten
- Zusammenfluss von Stettener Haldenbach und Strümpfelbach
- Mühlkanal bei der Eisdiele in Endersbach
- Damals noch unverdolter Abschnitt des Haldenbachs in Endersbach Ende der 1920er Jahre
- Historische Ansicht des unverdolten Bachs unter dem Viadukt
- Mündung des Haldenbachs in die Rems
Zuflüsse
Hierarchische Liste der Zuflüsse, jeweils von der Quelle zur Mündung. Auswahl.
- Stettener Haldenbach, auch Stettener Bach, linker Oberlauf, 8,3 km und 12,8 km²
- Abfluss des Eichensees, von rechts, ca. 0,7 km
- Mönchswiesenbach, von links, 1,3 km
- Schalzberger Bächle, von links, 0,7 km
- Gehrnwiesenbach, von links am Südrand von Kernen aus der Stäudlesklinge, 1,8 km und 0,9 km²
- Hardtwiesenbach, von links in Kernen, 1,1 km und 1,1 km²
- Strümpfelbach, rechter Oberlauf, 5,9 km und 9,3 km²
- Schachengraben, von rechts, 0,5 km
- Hüttenbach, von links in Strümpfelbach, 1,5 km
- Preißgraben, von rechts, 0,4 km
- unbenannter Bach (Mündung nordwestlich des Sportplatzes), 0,5 km
- → (Abgang des Mühlbachs), nach links kurz vor dem Zusammenfluss mit dem Stettener Haldenbach; kreuzt bald danach den Strümpfelbach nach rechts
- Mühlbach, von rechts in Endersbach, 2,2 km
Schutzgebiete/Naturdenkmale
- Am linken Hauptstrang-Oberlauf liegt das 49,6 ha große Naturschutzgebiet Stettener Bach. Somit liegt ein großer Teil des Oberlaufs in einem Naturschutzgebiet.
- Nahe dem Oberlauf liegt auch das Naturdenkmal Sumpfgebiet am Haldenbach.
- Am rechten Oberlauf, dem Strümpfelbach, liegt das Naturdenkmal Lauf des Strümpfelbaches mit Wasserfall und Feuchtwiese.
- Am Zulauf Hüttenbach des Strümpfelbachs befinden sich die beiden Naturdenkmale Tiefe Klingen beim Säuplatz und Stieleiche mit Quelle und Bachlauf.
Geschichte
Am Oberlauf oberhalb des Dorfes im Wald wurde der (Stettener) Haldenbach früher „Ettenfirstbach“ oder „Stettener Bach“ genannt, in Stetten dann immer „Alter Bach“. Daraus wurde aufgrund eines Fehlers bei der Württembergischen Landesvermessung 1824 der Name „Haldenbach“, da er zwischen Obst- und Weinhalden entlangläuft. Flussabwärts von Stetten wurde der Haldenbach früher auch als „Grundelbach“ bezeichnet.
In Stetten, zwischen dem Haldenbachursprung und der Seemühle, gab es früher zwölf künstlich angelegte Seen, die der Wasserregulierung, der Holztrift oder der Fischzucht dienten; heute sind sie alle verschwunden.
Siehe auch
Literatur
- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7122 Winnenden, Nr. 7221 Stuttgart Südost und Nr. 7222 Plochingen
- Reinhard Wolf, Ulrike Kreh (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Stuttgart. Thorbecke, Ostfildern 2007, ISBN 978-3-7995-5176-2, S. 490–491
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Huttenlocher, Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 170 Stuttgart. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1949, überarbeitet 1967. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
- ↑ Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- 1 2 3 4 5 6 Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- ↑ Die Stettener Wilderer (4) – „Gerschd vor 10 Jôôr“. In: Mitteilungsblatt Kernen KW21 / 2017. Gemeinde Kernen, 24. Mai 2017, abgerufen am 26. September 2021.
- ↑ Helmut Reinhard: Nah am Wasser - Bäche, Quellen und Brunnen in Kernen - Etappe 2: Süden. DAV Sektion Stuttgart, 13. Februar 2017, abgerufen am 27. Mai 2022.
- ↑ Heinz Erich Walter: Das Ortsbuch von Endersbach. Hrsg.: ehemalige Gemeinde Endersbach. Ortsbücher-Verlag, Burg Liebenstein 1978.
- 1 2 Stettener Seenplatte (1). In: Mitteilungsblatt. Gemeinde Kernen, 1. Juli 2020, abgerufen am 12. September 2021.
- ↑ Eugen Bellon: Flurnamen des Weinortes Stetten im Remstal. Eugen Bellon, Kernen im Remstal, 1986, S. 25.
- ↑ J. Scheible's Buchhandlung (Hrsg.): Geographisch-statistisch-topographisches Handbuch für Reisende in Würtemberg: Oder Alphabetische Beschreibung aller Städte, Dörfer, Weiler, Schlösser, Bäder, Berge, Flüsse, Seen u.s.w. in Hinsicht der Lage, Anzahl der Bewohner, Nahrungsquellen, Merkwürdigkeiten, wichtigsten Ereignisse etc. Stuttgart 1833, S. 99 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Karte von Lauf und Einzugsgebiet des Haldenbachs auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Karte des Haldenbachs ab dem Zusammenfluss seiner Oberläufe auf: Geoportal Baden-Württemberg (Hinweise)
- Meßtischblätter in der Deutschen Fotothek:
- 7122 Winnenden von 1904
- 7221 Stuttgart
- 7222 Plochingen