Die Strigilis (altgriechisch στλεγγίς stlengís, deutsch ‚Streicheisen‘; verwandt mit lateinisch stringere, „streichen“, und deutsch „Striegel“), auch „Schabeisen“ genannt, war ein in der Antike gebräuchliches Schabwerkzeug und Sportgerät, mit dem nach sportlichen Übungen oder dem Besuch des Schwitzbades Öl, Schweiß und Staub vom Körper geschabt wurden. Sie bestand aus einem Griff und einem gekrümmten Vorderteil aus Bronze oder Eisen. Meist bildete sie zusammen mit einem Schwamm und Salbgefäßen wie Alabastra oder Aryballoi Sets, mithilfe derer sich die Athleten vor sportlichen Übungen einölen und danach reinigen konnten.
Neben zahlreichen erhaltenen Exemplaren ist die Verwendung der Strigilis auch in vielen Darstellungen der griechischen Vasenmalerei sowie in Gestalt der so genannten Apoxyomenos-Statuen („Abschabender“) belegt.
Literatur
- Ellen Kotera-Feyer: Die Strigilis (= Europäische Hochschulschriften, Reihe 38, Band 43). Lang, Frankfurt am Main u. a. 1993, ISBN 3-631-46222-0.
- Ellen Kotera-Feyer: Die Strigilis in der attisch-rotfigurigen Vasenmalerei. Bildformeln und ihre Deutung. In: Nikephoros, 11, 1998, S. 107–136.
- Franck Mallet: Le strigile en Gaule, objet utilitaire et vecteur de romanité: l'exemple du strigile de la villa des Champs-de-Choisy à Charny (Seine-et-Marne). In: Gallia, 66, 2, 2009, S. 113–151.
- Alfredo Buonopane: Gli strigili e le loro iscrizioni. In: Sylloge Epigraphica Barcinonensis, 10, 2012, S. 195–206; orviamm.com (PDF; 0,4 MB).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org). Karl Ernst Georges: strigilis. In: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Band 2. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918, Sp. 2822 (Digitalisat. zeno.org).
- ↑ Striegel. In: Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage. Hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin / New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 757.