Nationalpark Stora Sjöfallet
Blick von Saltoluokta auf den Nordwesten des Nationalparks
Koordinaten: 67° 29′ 0″ N, 18° 21′ 0″ O
Lage: Norrbottens län, Schweden
Nächste Stadt: Gällivare, Jokkmokk
Fläche: 1278 km²
Gründung: 24. Mai 1909
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Der Nationalpark Stora Sjöfallet befindet sich im Norden Schwedens nahe der norwegischen Grenze bzw. in Sápmi, wie die indigenen Samen ihr angestammtes Siedlungsgebiet nennen. Er gehört zum Laponia-Welterbe. Der Park wurde am 24. Mai 1909 als einer von neun ersten auf dem europäischen Kontinent eingerichtet und erstreckt sich über eine Fläche von 1278 km². Der See Akkajaure trennt den Park heute in einen nördlichen und südlichen Teil. Im gesamten Westen erheben sich höhere, zum Teil vergletscherte, Gipfel des Skanden-Gebirges, von denen das Akka-Massiv im Südwesten das eindrucksvollste ist. Es wird auch „Königin Lapplands“ genannt und erlangte große Bekanntheit durch Selma Lagerlöfs Jugendbuch Nils Holgersson. Die alpine Höhenstufe, die den größten Flächenanteil des Parks ausmacht, wird von weitläufiger, baumloser Fjälltundra beherrscht. Vor allem am Südufer des Akkajaure ziehen sich lichte Fjällbirkenwälder bis hinauf zur Baumgrenze. In den niedrigsten Regionen im Osten gehen sie zum Teil in den Fichten- und Kiefern-Urwälder über. Durch den Nationalpark ziehen sich die Gebirgsseen des Flusses Stora Luleälven. Der See Akkajaure ist heute ein Stausee, dessen Staudamm sich bei Suorva befindet. Wegen der wirtschaftlichen Nutzung der Wasserkraft ist der Akkajaure-Stausee schon früh aus dem Nationalpark wieder ausgegliedert worden. Die Uferzone des Stausees ist wegen der Wasserstandsschwankungen (zwischen 423 und 453 m) von geringer Vegetation und oft von wüster Ansicht.

Seinen Namen hat dieser schwedische Nationalpark von dem berühmten Wasserfall Stora Sjöfallet, der in dem gleichnamigen Ort zu finden ist. In der Sprache der samischen Ureinwohner heißt der Wasserfall Muorkke. Bevor der Akkajaure aufgestaut wurde, war der Stora Sjöfallet-Wasserfall ein gigantisches Naturschauspiel, da ausschließlich über ihn die gesamte Niederschlagsmenge aus der westlich angrenzenden Region, aus Teilen vom Nationalpark Sarek und dem gesamten Nationalpark Padjelanta bis hoch zum Sitasjaure-See an der norwegischen Grenze entwässert wurde. Heute wird das Wasser über ein technisch anspruchsvolles unterirdisches kilometerlanges Röhrensystem geleitet, das der Energiegewinnung dient. Nur selten, zum Beispiel zur Schneeschmelze, erhöht sich die Abflussmenge am Stora Sjöfallet. Dann kann man erahnen, wie groß in früherer Zeit dieser Wasserfall gewesen sein muss.

Flora und Fauna

Im Park kommen im Wesentlichen alle Pflanzengesellschaften der eurasischen Tundren vor, das heißt vor allen Dingen Moose und Flechten, Gräser, Zwergsträucher wie die Zwerg-Birke und arktische Heidekräuter, strauchförmige und zwergwüchsige Weidengewächse und Farne. Besonders für den Park sind der nordische Eisenhut, die Fjällpestwurz (Petasites frigidus ) oder der Alpen-Milchlattich. Bei den Säugetieren sind vor allem die Rentierherden der Samen, Schneehase, Berglemming, Nordluchs und Vielfraß zu nennen. Bei den Vögeln sind Goldregenpfeifer, Raufußbussard und Alpenschneehuhn häufig.

Umgebung

Dem Nationalpark im Nordosten angrenzend befindet sich das größte Moorwildnisgebiet Schwedens, Sjaunja.

Aktivitäten

Der Nationalpark ist in Teilbereichen leicht zugänglich, eine Straße führt am Nordufer des Akkajaures entlang. Innerhalb des Parks befinden sich außer einem Abschnitt des Kungsledens nur wenige Wanderwege. Einige der Gipfel lassen sich – bei ausreichender Erfahrung in der Orientierung – in Tagestouren besteigen.

Commons: Nationalpark Stora Sjöfallet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vom 19. Jahrhundert in die Zukunft. Sveriges Nationalparker, abgerufen am 23. Oktober 2022.
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