Großer Storkower See / Dolgensee | ||
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Storkow und Großer Storkower See (2020) | ||
Geographische Lage | Deutschland, Brandenburg, Landkreis Oder-Spree | |
Zuflüsse | Wendisch Rietzer Fließ vom Scharmützelsee, Gräben | |
Abfluss | Storkower Kanal zum Wolziger See, Mühlenfließ | |
Orte am Ufer | Storkow (Mark) | |
Daten | ||
Koordinaten | 52° 14′ 38″ N, 13° 58′ 7″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 36,6 m ü. NHN | |
Fläche | 3,7 km² | |
Länge | 5,24 km | |
Breite | max. 1,17 km | |
Volumen | 17.337.919 m³ | |
Maximale Tiefe | 12 m | |
Einzugsgebiet | 17.102 km² |
Der Große Storkower See (auch Dolgensee oder Storkower See) ist ein See im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg etwa 60 Kilometer südöstlich von Berlin. Er ist Bestandteil der gut 33 Kilometer langen Bundeswasserstraße Storkower Gewässer (SkG) mit der Wasserstraßenklasse I; zuständig ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel.
Geografie
Das 3,7 km² große Gewässer befindet sich innerhalb der Stadtgrenzen von Storkow (Mark). Es besteht aus dem nördlichen, kleineren und einem langgestreckten, südlichen Becken, die durch eine etwa 200 Meter breite Seeenge miteinander verbunden sind. Der Ort Storkow erstreckt sich am Nord- und Westufer, der Stadtteil Wolfswinkel am bewaldeten Ostufer des rundlichen Nordbeckens. Am Westufer des zu großen Teilen von Wald umgebenen Südbeckens liegt der Storkower Stadtteil Hubertushöhe mit dem dort befindlichen ehemaligen Jagdsitz. Am Ostufer liegt der Ortsteil Dahmsdorf der Gemeinde Reichenwalde. Kurz hinter dem Nordufer erhebt sich die Binnendüne Waltersberge um bis zu 32 Meter über die Wasserfläche des Sees.
Der See erhält seinen Zufluss im Süden über das Wendisch Rietzer Fließ vom Scharmützelsee. Der Storkower Kanal und die anderen Teile der Storkower Gewässer entwässern den See über die Dahme in Richtung Spree. Der schiffbare Kanal verbindet den See mit dem Wolziger See im Westen. Der Wasserstand wird im Süden durch die durch Staustufe (Wehr und Schleuse) Wendisch Rietz und im Nordwesten durch die Kanalstufe Storkow geregelt. Weitere Zuflüsse sind eher unbedeutende, wenig Wasser führende Gräben. Einen weiteren Abfluss bildet das Mühlenfließ im Norden.
Das Gewässer besitzt Ausdehnungen von etwa 5,2 × maximal 1,2 Kilometern. Die mit etwa 12 Meter tiefste Stelle liegt ungefähr in der Mitte des Nordbeckens.
Entstehung und Geschichte
Der Große Storkower See ist der Rest eines während des Brandenburger Stadiums der Weichseleiszeit durch die Ansammlung von Schmelzwässern südlich des Berliner Urstromtals entstandenen größeren Gewässers, dessen Wasserstand mit der Zeit sank. Davon zeugen terrassenförmige Talsandablagerungen.
Der durch das natürliche Gefälle bestehende Wasserabfluss zwischen dem Scharmützelsee und dem Wolziger See war ursprünglich nicht schiffbar. Den Zufluss stellte das Wendisch Rietzer Fließ, Abflüsse das Alte Fließ (auch Flößergraben genannt) und das Mühlenfließ dar. Unter Friedrich dem Großen wurde der Wasserweg ab 1745 ausgebaut, dabei entstanden die Staustufe Wendisch Rietz und die Kanalstufe Storkow. In trockenen Jahreszeiten bereiteten niedrige Wasserstände weiterhin Probleme. Weitere Ausbauten erfolgten zwischen 1862 und 1865, 1892 und 1896 sowie 1904.
Name
Der Name Dolgensee stammt aus der Slawischen Siedlungszeit und bezeichnet die Form des Sees. Das Brandenburgische Namenbuch bezieht den Namen auf die altpolabische Grundform Dolg- = Langer (See) zu dolg = lang. Das -en ist eine deutsche Flexionsendung.
Siehe auch
Weblinks
- Seensteckbrief (PDF; 248 kB) auf luis.brandenburg.de
Einzelnachweise
- ↑ Sophie Wauer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 12 Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow, Steiner-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-515-08664-6
- ↑ Verzeichnis der dem allgemeinen Verkehr dienenden Binnenwasserstraßen des Bundes. Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, abgerufen am 10. Februar 2020.
- 1 2 3 Geschichte des Storkower Kanals (Memento vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive) auf den Seiten des Wasser- und Schifffahrtsamtes Berlin.
- 1 2 Großer Storkower See in: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands, Teil 5: Brandenburg, TU Cottbus
- ↑ Brandenburgisches Namenbuch. Teil 10. Die Gewässernamen Brandenburgs. Begründet von Gerhard Schlimpert, bearbeitet von Reinhard E. Fischer. Herausgegeben von K. Gutschmidt, H. Schmidt, T. Witkowski. Berliner Beiträge zur Namenforschung im Auftrag des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e.V. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1996, S. 54f ISBN 3-7400-1001-0.