Die Straßenbahn Bad Pyrmont wurde zwischen 1879 und 1925 in Bad Pyrmont als Pferdebahn betrieben. Sie verband den abseits liegenden Bahnhof der Kurstadt mit der Stadtmitte und dem Kurviertel.
Auf Betreiben der Stadt Bad Pyrmont wurde 1879 die Pyrmonter Straßenbahn AG mit einem Aktienkapital von 120.000 Mark gegründet. Die Gesellschaft baute zunächst eine 1,89 Kilometer lange Strecke vom Bahnhof Pyrmont über Kaiserplatz und Brunnenplatz zur Post, die am 1. Juni 1879 eröffnet wurde. Angelegt wurde die Strecke in Normalspur, zunächst waren zwei Pferdebahnwagen vorhanden. Die Pferdebahn verkehrte jeweils abgestimmt auf den Fahrplan der am Bahnhof haltenden Züge. Das Depot wurde am Kaiserplatz angelegt.
Ergänzt wurde die Strecke alsbald um eine abzweigende Linie zum Solebadehaus nördlich des Bahnhofs, die Gleislänge wuchs damit auf 3,17 Kilometer. Dieser Abschnitt wurde aber nur im Sommer betrieben. Aufgrund dieser Erweiterung und der steigenden Nachfrage wuchs der Bestand an Fahrzeugen auf insgesamt sieben Personen- und einen Gepäckwagen an. Beschäftigt wurden insgesamt zwölf Personen.
1906 wurden bereits 145.000 Fahrgäste befördert, 1908 sogar rund 165.300 Personen. Aufgrund der Stadtgröße lohnte sich aber eine Erweiterung des Betriebs nicht, ebenso wenig kam eine Umstellung auf elektrischen Betrieb infrage. Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Pferdebahn dem inzwischen für einen Dauerbetrieb geeigneten und ausgereiften Omnibus weichen. Die Bahn wurde nach fast 46 Jahren Betrieb am 12. März 1925 eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt, Gleise und Fahrzeuge wurden verschrottet.
Literatur
- Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 2: Niedersachsen/Bremen. EK-Verlag, Freiburg 1987, ISBN 3-88255-336-7.