Supercore
Wild Avocet 1973 in Hamburg
Schiffsdaten
Schiffsart Kühlschiff
Reederei Maritime Fruit Carriers, Haifa
Entwurf Bergens Mekaniske Verksted, Bergen
Bauwerft Bergens Mekaniske Verksted, Bergen
Akers M/V Bergen
Nylands mekaniske verksted, Oslo
Naskskovs Skibsvaerft, Nakskov
Smiths Dock, Middlesbrough
Bauzeitraum 1971 bis 1982
Gebaute Einheiten 16
Fahrtgebiete Weltweite Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 155,8 m (Lüa)
Breite 21,4 m
Tiefgang max. 9,15 m
Vermessung 9741 BRT, 5708 NRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × B&W Neunzylinder-Zweitakt-Dieselmotor
Maschinen­leistung 15.900 PS (11.694 kW)
Höchst­geschwindigkeit 22,0 kn (41 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 10.973 tdw
Rauminhalt 13232 m³

Der Kühlschiffstyp Supercore wurde Ende der 1960er Jahre von der norwegischen Werft Bergens Mekaniske Verksted aus Bergen für das israelische Fruchttransportunternehmen Maritime Fruit Carriers (MFC) aus Haifa entworfen. Die Typendung "...core" leitet sich daher auch vom hebräischen Wort für "kalt" ab.

Einzelheiten

Der Supercore-Entwurf basierte auf dem kleineren Core-Basistyp derselben Werft und gehört daneben mit 16 gebauten Einheiten von fünf verschiedenen Bauwerften auch zu den erfolgreichsten Entwürfen des betreffenden Segments. Die Schiffe zählten zur Bauzeit zu den größten ihrer Art.

Der Schwerpunkt des Entwurfs lag auf dem Fruchttransport, in der Hauptsache dem Zitrusfrüchte- und Bananentransport, für letzteres erhielten die Schiffe die seitlichen Bananentüren und die großen Lüfter für den Luftaustausch in den Mittelamerikanischen Ladehäfen. In späteren Jahren wurden die vielseitigen Schiffe aber auch im Transport einer Vielzahl von Früchten sowie anderen Kühl- und Gefrierladungen (Fisch, Fleisch) beschäftigt.

Die Supercores lassen sich aufgrund des unterschiedlichen Ladegeschirrs und einiger anderer Details in drei Gruppen unterteilen.

  • Die acht "Basis"-Supercores verfügten über herkömmliche Ladebäume. Sechs dieser Schiffe besaßen zusätzliche Schwingbäume des schwedischen Herstellers Hallen an den Luken 2 und 3. Nur die beiden für P&O gebauten Schiffe Wild Auk sowie Wild Avocet besaßen keine zusätzliche Hallen-Bäume.
  • Die sechs Supercore-Schiffe der britischen Reederei Blue Star Line wurden von der britischen Reederei aufgrund der Namensgebung als A-Class (A-Klasse) bezeichnet. Sie besaßen Kräne statt der Ladebäume und einen besonders großen Schornstein. Diese Schiffe wurden anfangs in einer Fünfjahrescharter der Standard Fruit Corporation im Bananenexport von Costa Rica, Honduras und Kolumbien in die Vereinigten Staaten und nach Europa beschäftigt.
  • Die beiden abschließenden Geest-Supercores. Dies waren umgewandelte Bestell-Optionen der Blue Star Line. Die Schiffe hatten eine Luke weniger und erhielten ein gemischtes Kadegeschirr aus Kränen und Bäumen. Äußerlich unterschieden sie sich darüber hinaus durch die Geest-typischen Doppelschornsteine vom Rest des Typs.

Drei Schiffe des Typs fuhren zeitweise unter deutscher Flagge. Als Morillo und Cherry der Frigomaris Kühlschiff Reederei und die Brunsland der Reederei Bruns ab Mitte 1976, bildeten zu dieser Zeit die Gruppe der größten deutschen Kühlschiffe. Ein großer Teil der Schiffe des Typs war bis zum Zusammenbruch der MFC im Jahr 1976 bei der schwedischen Salén Reederei in Charter.

Die Schiffe

Supercore-Schiffe
BaunameBauwerft / BaunummerIMO-NummerIndienststellungAuftraggeberUmbenennungen und Verbleib
MorilloBergens M/V / 649710503128. Juli 1971Frigomaris Kühlschiff Reedereiab 23. Juli 2008 in Alang verschrottet
Wild AukBergens M/V / 65171169491971Federal Steam Navigation1980 Olympian Reefer, 1989 Buenos Aires, 1995 Amazon Reefer, 1999 verschrottet
Wild AvocetBergens M/V / 65372085101972Federal Steam Navigation1980 Delphic Reefer, 1991 Aegean Reefer, 1995 Alpina I, 1999 Lima, 1999 verschrottet
CherryNylands Verksted / 650711006216. November 1971Frigomaris Kühlschiff Reederei1984 Cayman, 1987 R. P. Cayman, 1996 Cherry, August 2009 zum Abbruch verkauft
OrangeNylands Verksted / 65271292691972Chichester Shipping Lines, London1976 Carmania, 1987 Perseus, ab 13. Juni 1999 in Alang verschrottet
MarangaNylands Verksted / 6547219090Dezember 1972Sugar Shipping, Glasgow1976 Brunsland, 1978 Tropical Land, 1986 Rio Guayas, 1997 Tropical Land, 2008 Tropical Sands, Abbruch ab 29. Januar 2010
CantaloupNylands Verksted / 65573043381973Druidstan, Glasgow1976 Carinthia, 1986 Pegasus , 1995 Pelagos, ab 2. Juli 2000 in Alang verschrottet
TangeloNylands Verksted / 65673257081974-1976 Atlantic Ocean, 1986 Republica del Ecuador, 1995 Irish Sea, 2000 Irish Sea II, ab 26. Januar 2000 in Alang verschrottet
Afric StarSmiths Dock / 13287342964Februar 1975Glencairn Shipping Company
Blue Star Line
1987 Lanark, 1988 Afric Star, am 18. September 2001 zum Abbruch in Alang eingetroffen
Andalucia StarSmiths Dock / 13297342976Juni 1975Blue Star Line1984 Fife, 1986/87 Umbau zum Fruchtsafttanker Orange Star, 2010 Star IV, Abbruch ab 20. November 2010
Avelona StarSmiths Dock / 133073429881975Blue Star Line1984 Castle Peak, 1988 Avelona Star, 1990 Hornsound, 1990 Avelona Star, 2001 Baltic Wind, ab 20. September 2010 verschrottet
Almeda StarSmiths Dock / 13317392737Dezember 1975Blue Star Line1984 Arran, 1984 Harlech, 1988 Almeda Star, 2001 Baltic Wave, am 16. August 2010 zum Abbruch in Alang eingetroffen
Almeria StarSmiths Dock / 133274029461976Blue Star Line1984 Perth, 1988 Almeria Star, 1990 Avila Star, 2003 Ice Bell, Abbruch ab 24. September 2009
GeestbaySmiths Dock / 13468003761Juli 1981Geest Industries, Boston
Geest Line
1994 Magellan Reefer, 2003 Nafsica, 2004 Estia, 2005 Estia I, ab 2. Dezember 2009 verschrottet
GeestportSmiths Dock / 13478003773Februar 1982Geest Industries, Boston
Geest Line
1982 im Falklandkrieg eingesetzt, 1994 Bahiana Reefer, 2003 Amfitrite, 2005 Amfitrite I, ab 3. August 2009 in Aliağa abgebrochen
Avila StarNakskov Skibsværft / 208
Subkontrakt von Akers / 711
7358810Juni 1975-1979 Hidlefjord, 1988 Swan Lake, Januar 1992 Hornstream, Dezember 1992 Sun Swan, 1993 Refer Sun, Juli 2007 EW Jackson, Abbruch ab 17. Dezember 2009 in Alang

Literatur

  • Arnold Kludas; Witthohn, Ralf: Die deutschen Kühlschiffe. 1. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1981, ISBN 3-7822-0248-1.
  • Clarkson Research Studies (Hrsg.): The Reefer Register and Reefer Containership Register 2000. 6. Auflage. Clarkson Research Studies, London 2000, ISBN 1-903352-03-7.
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