Die Surintendante de la Maison de la Reine (deutsch etwa: Oberintendantin im Hause der Königin) hatte in der Maison de la Reine den ersten Rang inne und nahm die Eide der Amtsträger der Maison entgegen. Das Amt wurde, da als zu einflussreich angesehen, von 1741 bis 1774 nicht besetzt. Es entspricht dem Amt der Obersthofmeisterin am Hof des römisch-deutschen Kaisers in Bezug auf die Kaiserin als unmittelbare Leiterin ihres Haushalts. Ihre Abwesenheitsvertreterin war die Première dame d’honneur, die erste Hofdame der französischen Königin. Der dritte Rang unter den Damen bei Hofe gebührte danach der Dame d’atours der Königin, welcher die Kammerzofen unterstanden.
Geschichte
Das Amt der Surintendante de la Maison de la Reine wurde 1619 geschaffen. Die Surintendante und die Gouvernante des enfants royaux waren die einzigen weiblichen Amtsträger in Frankreich, die ihren Loyalitätseid vor dem König selbst ablegten.
Surintendantes de la Maison de la Reine
Anna von Österreich (1601–1666)
- 1619–1637: Marie de Rohan
- 1657–1666: Anna Maria Martinozzi
Maria Teresa von Spanien (1638–1683)
- 1660–1661: Anna Gonzaga
- 1661–1679: Olympia Mancini
- 1679–1683: Madame de Montespan
Maria Leszczyńska (1703–1768)
- 1725–1741: Marie-Anne de Bourbon-Condé
- 1741–1768: Amt aufgehoben
Marie-Antoinette von Österreich-Lothringen (1755–1793)
- 1775–1791: Marie-Louise von Savoyen-Carignan
Literatur
- Nadine Akkerman, Birgit Houben: The Politics of Female Households: Ladies-in-waiting across Early Modern Europe, Rulers & Elites, Band 4, 2013, ISBN 978-9 00423-606-6
- Jeroen Frans Jozef Duindam: Vienna and Versailles: The Courts of Europe’s Dynastic Rivals, 1550–1780, New Studies in European History, 2008, ISBN 978-0-52171-476-1