Eine Sympolitie (altgriechisch συμπολιτεία sympoliteia, deutsch gemeinsame Bürgerschaft) war im antiken Griechenland der Zusammenschluss von zwei oder mehr ursprünglich getrennten Orten zu einer gemeinsamen Polis. Der Begriff wird vereinzelt in literarischen Quellen und vor allem in Inschriften erwähnt. Aufgrund dieses Sprachgebrauchs verwendet die althistorische Forschung den Begriff „Sympolitie“ insbesondere dann, wenn die einzelnen Siedlungen als solche fortbestanden und kein gemeinsames Siedlungszentrum gegründet wurde (Synoikismos). In vielen Fällen war eine der Gemeinden die deutlich dominierende.

Die Sympolitie wird in der Forschung unterschieden vom Koinon, bei dem mehrere politische Einheiten einen Bundesstaat bildeten (allerdings verwendet Polybios für den Achaiischen und Aitolischen Bund auch sympoliteia und das dazugehörende Verb), und der isopoliteia, bei der die Bürger mehrerer Poleis einander rechtlich gleichgestellt wurden, die Städte aber ihre Eigenständigkeit behielten.

Literatur

  • Peter J. Rhodes: Sympoliteia. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 11, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01481-9, Sp. 1137–1138.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.