Synodaldekrete, auch Priesterdekrete genannt, sind mehrsprachige Stelen, auf denen in ptolemäischer Zeit die Beschlüsse der Priestersynoden, die die Ptolemäerkönige regelmäßig einberiefen, veröffentlicht wurden. Sie dokumentieren neben den Wohltaten des jeweiligen Königs Neuregelungen des Kultes und Privilegien der Priesterschaften. Die Dekrete wurden zumeist in drei Schriften, nämlich hieroglyphisch, demotisch und altgriechisch, verfasst und in mehreren Tempeln in Ägypten aufgestellt. Die bisher bekannten Synodaldekrete sind in chronologischer Reihenfolge:

  • Kanopus-Dekret (238 v. Chr.)
  • Raphia-Dekret (217 v. Chr.)
  • Memphis-Dekret (196 v. Chr.)
  • Zweites Philae-Dekret (186 v. Chr.)
  • Erstes Philae-Dekret (185 v. Chr.)

Literatur

  • Werner Huß: Die in ptolemaiischer Zeit verfaßten Synodal-Dekrete der ägyptischen Priester. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 88, 1991, S. 189–208.
  • Werner Huß: Der makedonische König und die ägyptischen Priester: Studien zur Geschichte des ptolemaiischen Ägypten (= Historia Einzelschriften. Band 85), F. Steiner, Stuttgart 1994, ISBN 3-515-06502-4.
  • R. S. Simpson: Demotic Grammar in the Ptolemaic Synodal Sacerdotal Decrees. Griffith Institute/ Ashmolean Museum Oxford, Oxford 1996, ISBN 0-900416-65-3, S. 1–19.
  • Friedhelm Hoffmann: Ägypten. Kultur und Lebenswelt in griechisch-römischer Zeit. Eine Darstellung nach den demotischen Quellen. Akademie-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-05-003308-8, S. 153–175.
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