Die Szolnoker Malerschule (ungarisch Szolnoki művésztelep) war eine österreichisch-ungarische Künstlerkolonie ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der ungarischen Stadt Szolnok (deutsch Sollnock).
Um 1850 begründete der Wiener Maler August von Pettenkofen (1822–1889) die Szolnoker Malerschule, eine Malerkolonie. Dank der dortigen besonderen Lichtverhältnisse wurden interessante Landschaften geschaffen, die die österreichische Landschaftsmalerei nachhaltig beeinflussten. Die Werke zählen zur biedermeierlichen Genremalerei, später auch zum Wiener Stimmungsimpressionismus.
Besonders typisch sind Darstellungen von ungarischen bäuerlichen Szenen, z. B. von Märkten, Bauernhöfen und Fuhrwerken.
Zu den Hauptvertretern der Szolnoker Malerschule gehören neben dem Gründer August von Pettenkofen auch
- der „Pusztamaler“ Johann Gualbert Raffalt (1836–1865),
- Theodor von Hörmann (1840–1895),
- August Schaeffer von Wienwald (1833–1916),
- Tina Blau (1845–1916).
Vertreter der ungarischen Landschaftsmalerei, die in Szolnok wirkten, waren unter anderem
- Pál (Paul) Böhm (1839–1905),
- Lajos Deák Ébner (1850–1934),
- Gyula Aggházy (1850–1919),
- László Mednyánszky (1852–1919),
- Sándor Bihari (1855–1906).
Literatur
- Österreichische Galerie Belvedere (Hrsg.): Die Szolnoker Malerschule. A Szolnoki festőiskola. Selbstverlag. der Österr. Galerie, Wien 1975.
- Mária Egri: A Szolnoki Művésztelep, Budapest, 1977. ISBN 963-336-105-2.