Tadano Faun GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1990
Sitz Lauf an der Pegnitz
Leitung Geschäftsführung:
  • Jens Ennen (Vorsitzender)
  • Kozo Yoshida (stellv. Vorsitzender)
  • Klaus Kröppel
  • Thomas Urbanczyk
Mitarbeiterzahl ca. 850
Website www.tadanofaun.de

Die Tadano Faun GmbH (Eigenschreibung TADANO FAUN) ist ein deutsches Maschinenbauunternehmen mit Sitz im fränkischen Lauf an der Pegnitz. Die Produktion umfasst ausschließlich Fahrzeugkräne. Als 100-%iges Tochterunternehmen der japanischen Tadano Ltd. stellt die Tadano Faun GmbH das Kompetenzzentrum der Tadano-Gruppe hinsichtlich der Entwicklung und Fertigung der Tadano-All-Terrain-Krane dar. Alle Tadano-All-Terrain-Krane werden im Werk in Lauf an der Pegnitz entwickelt, produziert und anschließend weltweit über das globale Vertriebs- und Servicenetz der Tadano Faun GmbH vertrieben. Neben All-Terrain-Kranen werden in Lauf zudem Lkw-Aufbaukrane entwickelt und gebaut, die auf handelsübliche Lkw-Fahrgestelle montiert werden. Für die Geländekrane, die ausschließlich von der Muttergesellschaft in Japan produziert werden, übernimmt die Tadano Faun GmbH innerhalb der Tadano-Gruppe die Vertriebs- und Serviceorganisation für Europa.

Geschichte

Zu seinen Ursprüngen zählt das Unternehmen unter anderen die 1845 gegründete Nürnberger Gießerei von Justus Christian Braun, die auf Feuerlöschgeräte spezialisiert war. Über die Nürnberger Feuerlöschgeräte- und Maschinenfabrik vorm. Justus Christian Braun AG, die bereits 1908 die ersten Abfallsammelfahrzeuge und Kehrmaschinen baute, und die Justus Christian Braun Premier-Werke ging die Produktion 1914 auf die Nürnberger Feuerlöschgeräte-, Automobillastwagen- und Fahrzeugfabrik Karl Schmidt über, die 1917 mit der Fahrzeugfabrik Ansbach AG zur Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG, seit 1920 kurz FAUN-Werke, fusionierte.

1986 verkaufte die Eigentümerfamilie Schmidt die FAUN-Werke an den Baumaschinenhersteller Orenstein & Koppel. Die Sparte der Kommunalfahrzeuge wurde abgetrennt und ab 1994 als Unternehmen der Kirchhoff-Gruppe mit dem Werk in Osterholz-Scharmbeck unter dem Namen Faun Umwelttechnik weitergeführt. Der restliche Teil des Unternehmens wurde 1990 durch den japanischen Mobilkranhersteller Tadano Ltd. übernommen. Die Faun GmbH stellte ab diesem Zeitpunkt das produzierende Unternehmen dar, die Tadano Faun GmbH die Vertriebsgesellschaft. Seit dem Jahr 2012 sind beide Gesellschaften zur alleinigen Tadano Faun GmbH verschmolzen.

Das Unternehmen hat am 23. Dezember 2020 Insolvenz beantragt. Das Schutzschirmverfahren wurde am 31. März 2021 erfolgreich beendet.

Die Marken in der Gruppe sollen auf Tadano vereinheitlicht werden (und damit wird die Marke Faun zukünftig fallengelassen).

Produkte

Nachdem im Jahre 1990 das stark exportabhängige Geschäft mit schweren Zugmaschinen eingestellt wurde, werden bis heute ausschließlich Fahrzeugkrane gefertigt sowie Service- und Reparaturarbeiten an militärischen Spezialfahrzeugen durchgeführt. Hergestellt werden Mobilkrane für bis zu 600 t Traglast bei einem maximalen Auslegerverlängerung von 94,1 m und Radius von 104 m.

Literatur

  • Wolfgang H. Gebhardt: Faun. Lastwagen 1916–1988. Typenkompass. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02685-6.
  • Wolfgang H. Gebhardt: Faun. Giganten der Landstraße. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-02040-8.
  • Faun Archiv. 5 Bände, Verlag truckbook.de, 2005–2010.
  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 4. Auflage, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-87943-519-7, S. 111.
Commons: Tadano Faun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sanierungsplan eingereicht: Fränkischer Kranhersteller kündigt Insolvenz-Eröffnung an. In: infranken.de. 30. Dezember 2020, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  2. Tadano Demag und Tadano Faun schließen Schutzschirmverfahren erfolgreich ab abgerufen am 8. Mai 2021.
  3. Mehrere operative, strategische Initiativen sollen die weltweite Präsenz der Tadano Gruppe transformieren abgerufen am 8. Mai 2021.
  4. Willi Dolder: 1000 Bagger und andere Baumaschinen, NGV-Verlag, 2006, ISBN 978-3-625-10374-5, Seite 290

Koordinaten: 49° 31′ 1,8″ N, 11° 18′ 48,9″ O

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