Tadzino | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Wejherowo | |
Gmina: | Gniewino | |
Geographische Lage: | 54° 41′ N, 18° 1′ O | |
Einwohner: | 270 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 58 | |
Kfz-Kennzeichen: | GWE | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Bolszewo/DK 6 – Żelazna/DW 213 | |
Eisenbahn: | kein Bahnanschluss | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |
Tadzino (deutsch Tadden, auch Thadden, kaschubisch Tadzëno) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Gniewino (Gnewin) im Powiat Wejherowski (Kreis Neustadt in Westpreußen).
Geographische Lage
Das Dorf in der Kaschubei liegt an der Grenze zwischen Hinterpommern und der historischen Region Westpreußen, etwa 17 Kilometer nordwestlich der heutigen Kreisstadt Wejherowo (Neustadt in Westpreußen) und 33 Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Lauenburg in Pommern (heute polnisch: Lębork).
Eine Nebenstraße führt von Bolszewo (Bohlschau) an der polnischen Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) Stettin – Danzig durch den Ort und führt bis Żelazna (Hohenwaldheim) an der Woiwodschaftsstraße 213 Słupsk (Stolp) – Celbowo (Celbau).
Zwischen 1902 und 1992 bestand über die Station Lisewo Kaszubeskie (Lissow) Anschluss an die Bahnstrecke Neustadt in Westpreußen – Chottschow – Garzigar der Stolper Bahnen. Diese Strecke ist nicht mehr in Betrieb.
Geschichte
Tadden (Thadden) ist der Stammsitz der gleichnamigen Familie von Thadden, die im Gebiet des Deutschen Ordens der Herzöge von Pomerellen-Danzig in Ostpommern ansässig war.
Das frühere Gutsdorf (historische Namen auch: Thatt, Dott) gehörte bis 1945 zum Kreis Lauenburg in Pommern im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Es war mit den Gemeinden Gnewin (heute polnisch: Gniewino) und Mersin (Mierzyno) und den Gutsorten Bychow (Bychowo), Enzow (Jęczewo), Gnewinke (Gniewinko), Klein Perlin (Perlinko) und Lissow (Lisewo) in den Amtsbezirk Gnewin eingegliedert. Amtsgerichtsbezirk war Lauenburg (Lębork). Zur Gemeinde Tadden gehörte der Ortsteil Platschow (Płaczewo). In der Gemeinde lebten im Jahre 1910 insgesamt 83 Einwohner, 1933 waren es 364 und 1939 365.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Tadden zusammen mit ganz Hinterpommern und Westpreußen unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann in Tadden die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Das Dorf erhielt den polnischen Namen Tadzino. In der darauf folgenden Zeit wurden die Alteinwohner aus Tadden vertrieben.
Das Dorf wurde Teil der Gmina Gniewino im Powiat Wejherowski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Danzig). Der Ort ist Sitz eines Schulzenamtes, in das neben Tadzino auch Płaczewo (Platschow) integriert ist. Heute sind hier 270 Einwohner registriert.
Kirche
In Tadden bzw. Tadzino stand und steht kein Gotteshaus. Vor 1945 war das Dorf mit 12 weiteren Orten in das evangelische Kirchspiel Gnewin (heute polnisch: Gniewino) im Kirchenkreis Lauenburg in Pommern der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. 1940 zählte das Kirchspiel 2061 Gemeindeglieder. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Johannes Scheel. Die katholischen Kirchenglieder waren vor 1945 in die Pfarrei Gohra (Zamostne) eingegliedert.
Heute ist die Bevölkerung von Tadzino fast ausnahmslos katholischer Konfession. Das Dorf gehört nun zur 1977 gebildeten Pfarrei Gniewino (Gnewin) im Dekanat Gniewino im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen. Evangelische Kirchenglieder sind dem Pfarramt der Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet, deren Filialkirche in Lębork (Lauenburg in Pommern) steht.
Literatur
- Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. 1912 (Digitalisat)
- Hans Glaeser: Das Evangelische Pommern. 2. Teil, Stettin 1940
Weblinks
- Website der Gmina Gniewino (polnisch und deutsch)
- Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Tadden. (Memento vom 22. August 2018 im Internet Archive) In: kreis-lauenburg.de, 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Uli Schubert: Landkreis Lauenburg in Pommern. Tadden. In: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Abgerufen am 4. Juni 2023 (Einwohner 1. Dezember 1910).
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Lauenburg in Pommern. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 4. Juni 2023.