Taoka Reiun (jap. 田岡 嶺雲; * 21. November 1879; † 7. September 1912) war ein japanischer Kultur- und Literaturkritiker.

Taoka erlernte in seiner Kindheit die chinesische Sprache durch das Lesen von Werken wie Kokushiryaku, Nihon gaishi und Jūhasshiryaku. Geprägt von chinesischen Philosophen wie Zhuāngzǐ und Lǎozǐ, von Arthur Schopenhauer und Eduard von Hartmann und Kulturkritikern wie Edward Carpenter und Max Nordau setzte er sich kritisch mit der politischen, kulturellen, industriellen und militärischen Entwicklung der Meiji-Zeit auseinander. Nach 1900 veröffentlichte er zahlreiche Essays, die er als Hibunmeiron (非文明論, „Abhandlungen über die Zivilisation, die keine ist“) bezeichnete. Seine Autobiographie Sakkiden (数奇伝) erschien 1911 in der Zeitschrift Chūōkōron.

Quellen

  • Evelyn Schulz: Nagai Kafû: „Tagebuch eines Heimgekehrten“: Der Entwurf ästhetischer Gegenwelten als Kritik an der Modernisierung Japans. LIT Verlag, Münster 1997, ISBN 3-8258-3487-5, S. 63–64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Ai Maeda: Text and the City: Essays on Japanese Modernity. Duke University Press, 2004, ISBN 978-0-8223-8562-2, S. 230–233 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • S. Noma (Hrsg.): Taoka Reiun. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1528.

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