Als Tapetum cellulosum lucidum, kurz Tapetum lucidum (lat. „leuchtender Teppich“), noch kürzer Tapetum, wird eine reflektierende Schicht bezeichnet, die sich hinter oder inmitten der Netzhaut des Auges vieler nachtaktiver Tiere (z. B. bei Katzen und Hunden), aber auch Rindern und Pferden befindet. Es bildet sich postnatal.

Das einfallende Licht passiert die Netzhaut, wird an dieser Schicht reflektiert und passiert die Netzhaut ein zweites Mal.

Je nach Tierart sind Zink-Cystein, Salze, Farbpigmente oder – bei einigen Insekten – mit Luft gefüllte Tracheenästchen oder kristalline Einlagerungen – wie bei den Webspinnen – für die Reflexion verantwortlich.

Quellen

  1. 1 2 Barbara Nell, Roberto G. Köstlin, Ekkehard H. Schäffer, Ingo Walde: Augenheilkunde. Lehrbuch und Atlas. Hund, Katze, Kaninchen und Meerschweinchen. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schattauer, Stuttgart u. a. 2008, ISBN 978-3-7945-2307-8, S. 23 ff.
  2. Paul Simoens: Sehorgan, Organum visus. In: Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke, Stuttgart u. a. 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 579–612.
  3. Rainer F. Foelix: Biologie der Spinnen. Georg Thieme, Stuttgart 1979, ISBN 3-13-575801-X.
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