Schlesischer Löwenzahn | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schlesischer Löwenzahn (Taraxacum parnassicum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Taraxacum parnassicum | ||||||||||||
Dahlst. |
Der Schlesische Löwenzahn (Taraxacum parnassicum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Löwenzahn (Taraxacum) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Schlesische Löwenzahn wächst als meist zierliche, ausdauernde krautige Pflanze. Die zumeist niederliegenden, grundständigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der relativ schmale Blattstiel ist rotviolett. Die hellgrüne Blattspreite ist gelappt. Der Endlappen ist etwa so lang wie breit, stumpf dreieckig und die Seitenlappen sind zungenförmig bis schmal dreieckig, gezähnt und meist stumpf.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mitte bis Ende April, in warmen Jahren auch etwas früher. Die Blüten stehen in einem Blütenkorb zusammen. Die äußeren Hüllblätter sind eilanzettlich, meist abstehend, dunkelgrün und stark bereift, oft dunkelviolett, verdickt bis gehöckert (= Schwielen). Die Blüten sind hellgelb. Die Narbe ist bleifarben, ohne Pollen.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Schwielen-Löwenzähnen sind die Achänen, diese sind bei Taraxacum parnassicum mehr oder weniger dunkelrotbraun.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Systematik
Die Erstbeschreibung von Taraxacum parnassicum erfolgte durch 1926 durch den schwedischen Botaniker Gustav Adolf Hugo Dahlstedt (1856–1934). Das Artepitheton parnassicum bedeutet „herzblattähnlich“ von Parnassia = Herzblatt. Synonyme für Taraxacum parnassicum Dahlst. sind Taraxacum silesiacum Dahlst. ex G.E.Haglund, Taraxacum badium Soest.
Die Pflanzenart Taraxacum parnassicum gehört zur Sektion der Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum sect. Erythrosperma).
Verbreitung
Vorkommen in Deutschland
Der Schlesische Löwenzahn kommt zerstreut und streckenweise selten in ganz Deutschland vor. Etwas häufiger ist er im südlichen Gebiet Deutschlands im nördliches Bayern und Baden-Württemberg.
Standortansprüche
Der Schlesische Löwenzahn wächst an trockenen Weg- und Straßenrändern, Schuttplätzen, Halb- und Trockenrasen sowie auf Felsköpfen.
Artenschutz
Der Schlesische Löwenzahn bedarf wegen ihrer teilweisen Gefährdung und Seltenheit des Naturschutzes.
Literatur
- Hugo Dahlstedt: Die Gattung Taraxacum. In: Plantae Sinensis, Nr. 14, Acta Horti Gotob. 2, 1926, Seiten 143–184.
- Reinhard Doll: Die Gattung Taraxacum, Die Neue Brehm Bücherei, Nr. 473, 1974, 158 S.
- Steffen Hammel: Schwielen-Löwenzähne (Taraxacum Sektion Erythrosperma) in Baden-Württemberg – Funde 2017 und 2018, Jh. Ges. Naturkde. Württemberg, Nr. 175, Stuttgart, 2019.
- Carl-Frederik Lundevall, Hans Øllgaard: The genus Taraxacum in the Nordic and Baltic countries: types of all specific, subspecific and varietal taxa, including type locations and sectional belonging, In: Preslia, Volume 71, 1999, Seiten 43–171.
- Ingo Uhlemann, Jan Kirschner, Jan Stepanek: Taraxacum, In: Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland – Gefäßpflanzen, Kritischer Ergänzungsband. 11. Auflage, Berlin, Heidelberg (Springer Spektrum), 2016, S. 133–184.
Einzelnachweise
- ↑ Thomas Gregor, Ralf Hand, Juraj Paule: Chromosomenzahlen von Farn- und Blütenpflanzen aus Deutschland 10. In: Kochia, Band 10, 2017, Seiten 45–53.