Harmonikainstrumente, auch Harmonikas oder Harmoniken, sind vornehmlich Durchschlagzungeninstrumente. Diese werden mit der Atmung des Spielers oder über einen Blasebalg mit dem nötigen Luftstrom versorgt, sind somit also Aerophone.
Übersicht
Zu den Harmonikainstrumenten, als Durchschlagzungeninstrumente gehören:
- Mundharmonikas und Mundorgeln, reine Blasinstrumente
- Blasharmonikas mit Klaviatur, wie Melodica, Triola, Harmonetta
- Ziehharmonikas (Handzuginstrumente), wie die Akkordeons (Handharmonikas) und das Bandoneon
- Physharmonika und Harmonium, schon den Orgeln ähnliche Konzertinstrumente, technisch aber Durchschlagzungeninstrumente
dagegen die auch als Harmonika bezeichnete
- Glasharmonika, ein 1761 von Benjamin Franklin entwickeltes Reibe-Idiophon
Funktion
Die meisten Harmonikainstrumente werden angeblasen, um vermittels des Bernoulli-Effektes die vom Mund (reine Blasinstrumente) bzw. durch Drücken einer Taste (Tastenharmonika, also Tasteninstrumente) angeblasene Stimmzunge oder durchschlagende Zunge zum Klingen zu bringen.
Dabei sind die Zungen in Kanzellen angeordnet, zu deren einer Öffnung der Luftstrom herein oder herausströmt und deren zweite Öffnung im Ruhezustand von einer Stimmzunge fast völlig bedeckt ist, die aber durch den benannten Effekt in Schwingung versetzt wird, was zu den tonerzeugenden charakteristischen Luftdruckschwankungen der durchströmenden Luft führt.
Literatur
- Thomas Eickhoff: Kultur-Geschichte der Harmonika. Schmülling, Kamen 1991, ISBN 3-925572-05-8.
- Josef Focht, Herbert Grünwald (Hrsg.): Konzertina, Bandonion, Akkordeon. Die Entwicklung der Harmonika-Instrumente und ihr Spiel in Bayern. Mit Beiträgen von Dieter Krickeberg und Kari Oriwohl (= Volksmusiksammlung und -Dokumentation in Bayern. Nr. E 12). Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V., München 1999.
- Hans Commenda (Kommentar), Karl M. Klier: Volkstümliche Musikinstrumente in den Alpen. In: Institut für Landeskunde von Oberösterreich (Hrsg.): Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 12, Heft 1/2, Jänner–Juni 1958, S. 74–79 (ooegeschichte.at [PDF]).
- Helmut Kowar: Harmonika-Instrumente. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
- Karl-Georg Schroll: Bandonionvereine. Vereint – beliebt – vergessen. Arbeitermusik zwischen „Lust & Leben“ und „Profitum“. blattFuchs-Verlag, Wiltingen 2020, ISBN 978-3-946652-26-7 (480 Seiten).