Tatinger Kanne ist die moderne Bezeichnung für eine Form frühmittelalterlicher Gefäße, die ins späte 8. und frühe 9. Jahrhundert n. Chr. datiert wird.
Bei den Tatinger Kannen handelt es sich um schwarze Tongefäße mit einer charakteristischen Verzierung aus aufgelegten Zinnfolien. Der Name leitet sich vom Fundplatz Tating in Nordfriesland ab. Gefäße dieser Art sind von Skandinavien bis ins Rheinland und das Maingebiet verbreitet, Herstellungsorte oder Herkunftsregionen sind derzeit noch unbekannt. In Siedlungen finden sich meist nur Scherben, einige wenige intakte Stücke stammen als Beigabe aus skandinavischen Gräbern.
Literatur
- Ludwig Wamser: Zu einer Tatinger Kanne und ausgewählten Kleinfunden aus Karlburg am Main. Anmerkungen zu Handel und Verkehr, Weinbau und Missionierung im Nordosten des Karolingerreiches. In: Dedicatio. Hermann Dannheimer zum 70. Geburtstag (= Kataloge der Prähistorischen Staatssammlung. Beiheft 5). Verlag Michael Laßleben, Kallmünz (Oberpfalz) 1999, S. 206–242.
- Dieter Hupka: Frühmittelalterliche Prunkkannen. In: Marcus Trier, Friederike Naumann-Steckner (Hrsg.): ZeitTunnel. Katalog. Köln 2012, ISBN 978-3-86832-141-8, S. 112–113.
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