Klassenzeichen | |
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Bootsmaße | |
Länge üA: | 3,15 m |
Länge WL: | 2,90 m |
Breite üA: | 1,38 m |
Gewicht (segelfertig): | 50 kg |
Segelfläche | |
Segelfläche am Wind: | 5,4 m² |
Großsegel: | 4,0 m² |
Fock: | 1,4 m² |
Spinnaker: | 5,2 m² |
Sonstiges | |
Takelungsart: | Slup |
Yardstickzahl: | 140 |
Klasse: | national |
Der Teeny ist seit 1993 offizielle Zweihand-Meisterschaftsklasse des Deutschen Segler-Verbandes im Jüngstenbereich für 8- bis 15-Jährige. Durch den Spinnacker und Trapez handelt es sich um eine schnelle Bootsklasse, mit der Kinder und Jugendliche schnell segeln können - und zwar auch in gemischtgeschlechtlichen Teams. Die Vereine, die Segler in der Jahresrangliste verzeichnen, sind bei Interesse am Gleitjollensegeln die besten Ansprechpartner. In diesen Vereinen werden meist auch Teenys vorgehalten, um einen Einstieg in diese spannende und persönlichkeitsfördernde Bootsklasse zu ermöglichen. So wie im Leben Teamarbeit erfolgreiches vorankommen gewährleistet, ist Kommunikation in dieser Bootsklasse zwischen Steuermann und Vorschoter ( sogn. Schotte) zwingend erforderlich. Viele erfolgreiche (Olympia-) Segler starteten ihre Segelkarriere im Teeny, sie z.B. die deutschen Olympiamedallien-Gewinner Erik Heil und Thomas Plössel in Tokio. Dies zeigt, dass sportliches Segeln in einer Manschaftsbootsklasse perfekt im Teeny trainiert werden kann. Auch nach dem Segeln, insbesondere Regatten sind die Segler gemeinsam unterwegs...
Geschichte
1986 von Günter Ahlers nach Erkenntnissen aus der verbandseigenen Jugendarbeit und Vorgaben des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) entworfen und 1987 erstmals von der Bootswerft Hein in Elmshorn gebaut, wurde der Teeny speziell für Kinder von 8 bis 15 Jahren konzipiert, als „Opti für Zwei“. Von 1989 bis 1999 erfolgte die Produktion durch die Dehler Yachtbau und wurde ab 1999 von der Werft Sebastian Ziegelmayer in Hamburg übernommen.
1992 wurde die Bootsklasse vom DSV als nationale Einheitsklasse anerkannt. Auf den Deutschen Jugendseglertagen 2001 in Hannover und 2005 in Halle wurde der Teeny von den Delegierten für jeweils vier Jahre als Jüngstenboot des DSV bestätigt.
Zielsetzung
Der Teeny wurde zur Steigerung der Teamfähigkeit der Mannschaft konzipiert. Die Ausbildung soll nach einer Grundeinweisung im Optimisten sehr früh doppelseitig erfolgen. Das bedeutet, dass die Positionen Steuermann und Vorschoter getauscht werden und beide mit der Technik des Zweihandsegelns vertraut gemacht werden sollen.
Da der Teeny mit Fock, Spinnaker und Trapez alle Merkmale einer modernen Gleitjolle besitzt, ist das Boot die Ausbildungsbasis, um über die Jugendbootklassen 420er oder 29er direkt in die olympischen Bootsklassen 470er, 49er und sogar in das Zweirumpfboot Tornado umzusteigen.
Außerdem ist auch der Spaßfaktor nicht unerheblich, denn mit einer Yardstickzahl von 140 ist der Teeny auf der Regattabahn entschieden schneller als die Optimisten-Jolle (173).
Name
Die Bootsklasse wurde nach der Bootslänge von 10 Fuß benannt – "ten feet long", also 3,15 Meter.
Klassenpolitik
Der Teeny ist vom Deutschen Segler-Verband als Meisterschaftsklasse im Jüngstenbereich anerkannt. Trotz der relativ starren Bauartregeln bei Einheitsklassen ist man sinnvollen Neuerungen aufgeschlossen. So wurden inzwischen die Klassenregeln mit einem verstellbaren Trapez, einem Lenzer und dem Kurskompass ergänzt.
Verbreitung
Aufgrund der Einführung des Bootes durch den Deutschen Segler-Verband wurde der Teeny in den westlichen Bundesländern rasch bekannt, Hochburgen bildeten sich in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin. In Bayern gibt es nach einem guten Start 1996 fast keine regattasegelnden Teams mehr. In den östlichen Bundesländern konnte sich der Teeny noch nicht verbreiten, da man dort den Cadet als Jugend-Ausbildungsklasse fährt. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern besteht eine regionale Vertretung der Klassenvereinigung, jedoch wurde die einzige nennenswerte Teeny-Flotte (SSV1894) zum Saisonbeginn 2007 stillgelegt. Seit 2007 wird in Sachsen aktiv im Teeny gearbeitet. In Berlin, am Dümmer als auch im Emsland, sowie in Hof wird Gleitjollensegeln auch mit dem Ziel der Regattteilnahme betrieben.
Außerhalb Deutschlands fahren einzelne Boote in der Schweiz, in Holland, Dänemark, Schweden, Polen, Österreich und Tschechien.
Regatten und Wettfahrten
1994 wurde die erste Internationale Deutsche Jüngstenmeisterschaft (IDJüM) durchgeführt.
In den vorgenannten Bundesländern finden über die gesamte Saison verteilt ca. 40 Ranglistenregatten mit Starterfeldern von 25 bis 35 Schiffen statt. Die Qualifikation zur IDJüM der Teeny-Klasse ist nur über die Rangliste möglich. Die Zulassungskriterien zur Meisterschaft erfüllten im Jahre 2004 rund 100 Teams, von denen letztendlich 70 Mannschaften auf der Unterhavel starteten. Zwischen dem 22. und 29. Juli 2005 fand die IDJüM beim Württembergischen Yachtclub in Friedrichshafen am Bodensee statt. Vom 28. Juli bis 6. August 2006 war der Schweriner Seglerverein der Ausrichter der IDJüM der Teenyklasse.
Die Deutsche Meisterschaft 2023 fand in Berlin beim Berliner Yachtclub statt. Der Wettfahrtleitung gelang es am ersten Tag vier Wettfahrten starten und erfolgreich durchführen können. Am zweiten Wettkamptag gelang es der Wettfahrtleitung sogar fünf Wettfahrten durchzuführen. Dies war allerdings wohl eher einem erheblichem Fehler der Wettfahrleitung zuzuschreiben, da sie die erste Wettfahrt, nachdem alle Boote die Ziellinie gequert hatten, annulierte. Obwohl die Wettfahrtleitung sich sehr professionel am Mikrofon präsentierte, die Sonnebrille cool auf dem Kopf trug, konnte man jedoch merken, dass eine altersgerechte Betrachtung der Kinder und Jugendlichen wohl eher nur zufällig gelang. Dass dem Berliner Yachtclub die Gastronomie just vor der Meisterschaft abhanden kam, wird dem Verein wohl nicht anzulasten sein. Allerdings nicht nachvollziehbar ist, dass es dem veranstaltenden Verein für eine Deutsche Meisterschaft nicht gelang, die Medaillien bestimmter Jahrgangsklassen vom DSV rechtzeitig zu erhalten und auf der Ehrung nicht überreichen zu können. Auch beschämend düfte sein, wie die Vereinsmitarbeiter mit per Wohnwagen/ Wohmobil angereisten Gästen umging. In der Regattalandschaft ist es üblich beim Veranstalter zu übernachten. Diese Möglichkeit wurde erst last minute möglich. Auch waren alle Jugendherbergen und Quartiere kaum verfügbar, bzw. über monate im Voraus ausgebucht. Es fragt, sich, welche Überlegungen dieser Berliner Verein anstellt, um externe Regattateilnehmer unterzubringen. Wohl eher keine.
Glücklicherweise überdeckte gutes (Segel-) wetter, keine Unfälle und eine gute Stimmung dieses. Alle teilnehnehmenden Kinder schienen mit großem Einsatz auf dem Wannsee sportlich & fair um die Plätze zu kämpfen! Auch die gemeinsame deutsche Meisterschaft mit den gleichaltrigen Cadetts war eine glückliche Fügung. Man hörte von Teenyseglern auch:..Ich treffe mich jetzt mit meinen Cadett-Freunden..."
Spannend und besonders knapp war der Kampf um Platz 1 und 2, welches sich ein Berliner Team des Segelvereins Gothia auf ihrem Hausrevier mit einem niedersächsischen Team vom Dümmer leistete.
Anstehende Regatten und Rangliste
Die Regatten der Klassenvereinigungen sowie Jahresrangliste können bei Manage2sail eingesehen werden.
Die deutsche Meisterschaft 2024 soll auf der Travemünder Woche stattfinden.
Transport der Gleitjolle
Vor dem Hintergrund, dass der Teeny mit seinen 3,15 meter noch auf die meisten PKW-Kombis passt, lediglich der Mast mit seinen 5,20 Metern etwas sperrig ist, lässt sich der Teeny problemlos mit zwei Erwachsenen auf dem Kombidach transportierten. GGf. ist bei nicht ausreichender Dachbreite der Teeny leicht gekippt zu verzurren, so dass der Mast darunter verstaut werden kann. Ein Slipwagen lässt sich auseinander genommen im PKW verstauen. Es ist aber darauf zu achten, dass der Mast auf dem Dach nicht die Heckscheibe des Kombis zerstört, wenn die Heckklappe geöffnet wird! Auf Regatten sind immer andere Erwachsene ansprechbar, beim Abladen zu helfen. Daher ist ein Kombi von einem Elternteil und zwei Kindern für das Wochenendregattageschehen ausreichend. Natürlich stehen auch die üblichen Transportmittel wie Trailer zur Verfügung. Viele Vereine besitzen Mehrfachstocktrailer, auf denen Vereinsboote transportiert werden können. Besonders schonend sind Trailer, auf die die Jolle samt Slipwagen hinaufgezogen und gesichert werden können. Dann können auch kleinere PKWs mit kleiner Anhängerlast gut Teenys transportieren.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Markus Wegmann & Harald Schnitzler: VELUM ng - Wettfahrt. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom am 1. Dezember 2017; abgerufen am 22. November 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Schweriner Segler-Verein von 1894 e.V. - IDJüM Teeny 2006. Abgerufen am 22. November 2017.