Bei der Anwendung von Geräten zur Messung einzelner Winkel werden die eingebauten Teilkreise stets als fehlerfrei vorausgesetzt. Diese Voraussetzung trifft nicht streng zu; auch die besten Teilkreise sind nicht völlig fehlerfrei. Bei den in der Technik notwendigen Winkelbestimmungen ist eine Prüfung der Teilkreise im Allgemeinen nicht erforderlich. Bei exakten Messungen jedoch müssen die Teilungsfehler berücksichtigt werden.

Einzelteilungsfehler

Der Einzelteilungsfehler einer Teilung ist der Unterschied zwischen dem Istwert und dem Sollwert eines Teilungsintervalls.

Summenteilungsfehler

Der Summenteilungsfehler ist der Unterschied zwischen dem Istwert und dem Sollwert der von demselben Teilstrich aus gebildeten Folgen von Teilungsintervallen. Er ist also gleich der Summe der Einzelteilungsfehler der in der Folge enthaltenen Teilungsintervalle.

Teilungssprung

Der Teilungssprung ist der Unterschied zweier aufeinanderfolgender Teilungsintervalle. Er entspricht also dem Unterschied zweier aufeinanderfolgender Einzelteilungsfehler.

Gruppenteilungsfehler

Der Gruppenfehler einer Teilung oder Gruppenteilungsfehler ist der Unterschied zwischen dem Istwert und dem Sollwert einer Gruppe aufeinanderfolgender Teilungsintervalle. Er ist gleich der Summe der Einzelteilungsfehler der zu der Gruppe gehörenden Teilungsintervalle bzw. gleich der Differenz der zu den begrenzenden Teilstrichen gehörenden Summenteilungsfehler.

Gesamtfehler einer Teilung

Der Gesamtfehler einer Teilung ist der größte für eine beliebige Gruppe aufeinanderfolgender Teilungsintervalle vorhandene Gruppenteilungsfehler. Er ist gleich der Ausschlagsweite der Summenfehlerkurve.

Literatur

  • Kurt Räntsch: Grundlagen der technischen Winkelmessung. 1. Auflage. Carl Hanser Verlag, München 1952.
  • VDE/VDI 2605: Kreisteilungen und ebene Winkel; Grundbegriffe für Winkelmaße, Winkelmessungen, Winkelnormale und deren Fehler. Januar 1973.
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