Ein Telestichon (von griechisch τέλος télos, deutsch ‚Ende‘ und griechisch στίχος stíchos, deutsch ‚Vers, Zeile‘) ist ein Text, zum Beispiel ein Gedicht, bei dem die Endbuchstaben der Zeilen von oben nach unten gelesen ein Wort oder die Endwörter einen Satz ergeben.
Das Telestichon gehört, wie das Akrostichon, das Mesostichon und das Akroteleuton sowohl zu den Kryptogrammen, also Geheimtexten, als auch zur Kategorie Rhetorische Figur. Es wird unter anderem als Form der Steganographie verwendet, also der Verschlüsselung von Nachrichten durch Einbettung in andere Zusammenhänge. In der Lyrik findet es sich in Lobgedichten oder als Widmung.
Beispiele
Zwei Beispiele in Gedichten von Josef Mahlmeister (aus Kunterbunte Gedichte, 1985)
Ode an meine Katze
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Herbsträtsel
- Sie leuchten in rot, grün und gelb
- Sie fliegen auch ganz ohne Flügel
- Sie liegen, wie schlafend, einfach da
- Sie werden Kastanien zur Wiege
- Sie tanzen im Wind ihr Ballett
- Sie werden von uns gar geplättet
- Sie verschönern so manche Allee
- Wir nennen sie nur: die … r