Die Tellersiedlung befindet sich im Frankfurter Stadtteil Oberrad, der durch Gärtnereien und Gemüseanbau geprägt ist. Die Siedlung liegt im südöstlichen Außenbereich am Rande des Stadtwalds. Sie wurde ausschließlich für Gartenbaubetriebe konzipiert und während der Zeit des Neuen Frankfurt nach den Entwürfen von Ernst May und Franz Roeckle gebaut.

Entstehung und Entwicklung

Die Siedlung entstand 1927 im Rahmen des Frankfurter Siedlungsbaus und wurde von Ernst May geplant. Die städtebauliche Anordnung auf der nahezu quadratischen Fläche von rund neun Hektar folgt einer rationalen Konzeption. Entlang der mittig gelegenen, geraden Straße Im Teller befinden sich beidseits je zehn tiefe Grundstücke. Die Bebauung besteht aus wiederum zehn zweigeschossigen Doppelhäusern (somit insgesamt zwanzig Doppelhaushälften) und den im rückwärtigen Grundstücksteil befindlichen Gewächshäusern. Die Häuser der einen Straßenseite sind versetzt zu denen der gegenüberliegenden Straßenseite angeordnet. Die Gebäude wurden vom Architekten Franz Roeckle geplant. Sie haben Flachdächer und sind durch eine kubische Architektur gekennzeichnet.

Die ursprünglich städtischen Grundstücke, die an die Gartenbaubetriebe verpachtet waren, wurden mit der Zeit privatisiert. Die ehemals durchschnittlich etwa 3000 Quadratmeter großen Parzellen wurden teils zusammengelegt oder geteilt. Wenngleich zahlreiche Häuser durch Renovierungen und Umbauten verändert wurden, blieb das städtebauliche Erscheinungsbild der Siedlung dennoch erhalten. Knapp hundert Bewohner leben in der Siedlung.

Literatur

  • Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main (Hrsg.): Ernst May und das Neue Frankfurt 1925–1930. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1986.
  • Dietrich Wilhelm Dreysse: May-Siedlungen. Architekturführer durch acht Siedlungen des Neuen Frankfurt 1926–1930. Fricke-Verlag, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-88184092-3. / 2., aktualisierte Ausgabe, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 1994.

Koordinaten: 50° 5′ 38,2″ N,  44′ 15″ O

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