Tivadar (Theodor) Pauler, seit 1867 Ritter von Pauler (* 9. April 1816 in Buda; † 30. April 1886 in Budapest) war ein ungarischer Jurist und Minister.
Leben
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Buda studierte Pauler an der Universität Pest Philosophie und Jura. Er promovierte in beidem und bekleidete ab 1838 eine Professur des ungarischen Rechts an der Universität Agram. 1845 wurde er Tafelrichter des Komitats Agram und im selben Jahr korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. 1849 verlor er kurzzeitig seine Stellung und wurde 1950 wieder eingesetzt. Ab 1852 war er Professor des Strafrecht in Buda. Die Wiederherstellung der ungarischen Unterrichtssprache 1861 ist vor allem ihm zu verdanken. 1862 wurde er Geheimrat und 1863 Richter an der Septemviraltafel. Nach der Krönung Franz Joseph I. zum König von Ungarn verlieh er Pauler das Ritterkreuz des Österreichisch-kaiserlichen Leopold-Ordens. Mit dem Tod von József Eötvös wurde Pauler Minister für Kultus und Unterricht im Kabinett von Gyula Andrássy. Von 1872 bis 1875 und 1878 bis zu seinem Tod 1886 war er Justizminister.
Quellen
- K. Benda: Pauler, Tivadar von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 349 f. (Direktlinks auf S. 349, S. 350).
- József Szinnyei: Pauler Tivadar. In: Magyar írók élete és munkái. Band 10. Budapest 1905