Beim Tornado Self Protection Jammer (kurz: TSPJ) handelt es sich um ein modernes Stör- und Täuschsystem zum Schutz des Mehrzweck-Kampfflugzeugs Tornado vor gegnerischen radargestützten Flugabwehrsystemen. Das System wurde gemeinsam von den Rüstungsbetrieben Elta (Israel) und DASA (Deutschland) entwickelt und stellt eine Weiterentwicklung der "Gondel für elektrische Gegenmaßnahmen" (ECM-Pod) über die CERBERUS-Baustufen dar. 1998 wurden 110 Stück für deutsche Tornado-Kampfflugzeuge beschafft.
Technik
Der TSPJ fasst die bedrohende Radarstrahlung auf und vergleicht diese anhand eines Datenarchivs mit der von bekannten Emittern, um das ausstrahlende Flugabwehrsystem zu ermitteln. Anschließend werden Stör- und/oder Täuschsignale ausgestrahlt, die genau gegen dieses System optimiert sind. Auf diese Weise wird die Wirksamkeit gegnerischer Radarsysteme bezüglich Zielerfassung, Zielverfolgung und Waffeneinsatz erheblich eingeschränkt oder gänzlich vereitelt.
Die Elektronik des TSPJ wird von einem Wasserkreislauf gekühlt. Freie Programmierbarkeit der Stör- und Täuschtechniken ermöglicht es, neuen Bedrohungen in diesem Bereich schnell und flexibel entgegenzuwirken. Der TSPJ wird von Experten zu den derzeit modernsten serienmäßig gefertigten elektronischen Schutzvorrichtungen für Militärflugzeuge weltweit gezählt.
Programmverlauf
- 1972: Studie über einen EW-Selbstschutzsender für das in der Entwicklung befindliche Kampfflugzeug Tornado
- 1978: Unterzeichnung des Vertrages zur zukünftigen Kooperationen der beteiligten Rüstungsunternehmen
- 1980–1990: Erste System-Generation (CERBERUS II, CERBERUS III)
- 1990–2000: Zweite System-Generation (CERBERUS IV, TSPJ)