Toshirō Mifune (japanisch 三船 敏郎 Mifune Toshirō; * 1. April 1920 in Qingdao, Republik China; † 24. Dezember 1997 in Tokio) war ein japanischer Schauspieler, Filmproduzent und -regisseur. Er wirkte in 134 Filmen mit, erhielt dafür circa 60 Auszeichnungen und war auch international bekannt.

Leben

Mifune wuchs in der Küstenstadt Dalian im japanisch besetzten China auf. Sein Vater war Inhaber eines Fotogeschäfts, in dem Mifune bereits als Kind mithalf. 1940 wurde er in die Armee einberufen und diente in der Fliegertruppe, wo er Luftaufnahmen anfertigte.

Eigentlich auf der Suche nach einer Beschäftigung als Kameramann, erhielt er 1946 in Tokio einen Job in der Filmgesellschaft Tōhō. Seine erste Hauptrolle, einen Bankräuber, spielte er in Senkichi Taniguchis Ginrei no Hate (1947). Die Rolle des Negativhelden dominiert unter seinen frühen Filmen, so trat er als Gangster in Engel der Verlorenen (Yoidore Tenshi, 1948) und als Räuber in Rashomon – Das Lustwäldchen (Rashō-Mon, 1950) auf, ferner in dem Film Die verborgene Festung (1958) als zwielichtiger General Makabe. In sein dynamisches Spiel ließ Mifune auch humoristische Elemente einfließen.

Von 1948 bis 1965 verkörperte er die Hauptrollen in den meisten Filmen des Regisseurs Akira Kurosawa. Mit seiner Darstellung des Außenseiters unter den sieben Samurai in Kurosawas Die sieben Samurai (Shichinin no Samurai, 1954) erlangte Mifune weltweite Popularität. Er trat in Kurosawas Adaptionen westlicher Literatur als Dieb in Nachtasyl (Donzoko, 1957) und in der Macbeth-Rolle in Das Schloss im Spinnwebwald (Kumo-no-Su-Jō, 1957) sowie in Zwischen Himmel und Hölle (Tengoku to Jigoku, 1963) – der Verfilmung eines Kriminalromans von Ed McBain – auf.

Für seine Arbeit in den Filmen Yojimbo – Der Leibwächter (Yōjimbō, 1961) und Rotbart (Akahige, 1965) wurde er auf dem Filmfestival von Venedig mit der Coppa Volpi als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet und erhielt daraufhin auch Rollenangebote in internationalen Produktionen. So spielte er unter anderem 1966 in John Frankenheimers Grand Prix einen japanischen Rennstallbesitzer, 1968 in John Boormans Die Hölle sind wir, in der französisch-italienischen Produktion Rivalen unter roter Sonne (Soleil rouge, 1971) und 1976 den Admiral Yamamoto in Jack Smights Schlacht um Midway. Seine Darstellung des Fürsten Toranaga in der US-amerikanischen Fernsehserie Shogun machte ihn in Deutschland einem weiteren Publikum bekannt. Mifune war der erste japanische Filmschauspieler, der sich als internationaler Star durchsetzen konnte.

1962 gründete er seine eigene Produktionsfirma „Mifune Productions“, und hatte 1963 mit Gojū-man-nin no Isan sein Regiedebüt. 1966 errichtete er eigene Studios in Tokio, die er 1981 um eine private Schauspielschule erweiterte. Aufgrund von Missmanagement musste die Schule aber drei Jahre später geschlossen werden.

Sein Sohn Shiro Mifune (* 1950) ist ebenfalls Schauspieler und Produzent, seine Tochter Mika ist ebenfalls Schauspielerin.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Mifune Toshirō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 958.
Commons: Toshirō Mifune – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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