Trần Quang Trân (* 1900 in Vietnam, Französisch-Indochina; † 1969) war ein vietnamesischer Maler, Lackkünstler, Zeichner und Illustrator.

Leben

Trần Quang Trân war zur Zeit Französisch-Indochinas einer der ersten Künstler, die an der 1925 im Distrikt von Hai Ba Trung von Hanoi gegründeten École supérieure des beaux-arts de l'Indochine (EBAI; seit 1945 Universität der Schönen Künste Vietnam) studierten. Er studierte dort von 1927 bis 1932. Auf der Pariser Kolonialausstellung 1931 wurde er im Programm der Vorstellung der damaligen drei Kunstakademien Indochinas gezeigt.

Er war einer der Vorreiter der vietnamesischen zeitgenössischen Maltradition sowie einer der ersten, der sich für die Lacktechnik interessierte und diese beachtlich weiterentwickelte. Hierzu unternahm er in den 1930er Jahren auch Forschungsreisen nach Japan. Er führte eine Technik ein, bei der Goldstaub zwischen Schichten aus rotem Lack oder auch allgemein Farbpuder zwischen Lackschichten eingebracht wurde. Von dieser Technik ließen sich auch die Maler Phạm Hậu, Trần Văn Cẩn, Nguyễn Khang und Nguyễn Gia Trí in ihrer Arbeit inspirieren.

In der 87 phố Charron, der heutigen phố Mai Hắc Đế unterhielt er ein Lackieratelier, zudem in der phố Tố Tịch eine Werkstatt, in der er Möbel fertigte und restaurierte. Er illustrierte für die Zeitungen Bắc Kỳ Thể thao, Đông Tây, Tiểu thuyết Thứ Bảy, Cậu ấm und Vịt đực, unterrichtete in den frühen 1940er Jahren Malerei an den Privatschulen von Thăng Long und Gia Long sowie ab 1949 an der Kunsthochschule. Von 1958 bis 1962 arbeitete er für das Filmstudio Vietnam im Bereich Animationsfilme und lehrte an der Filmschule Vietnams.

Trotz seiner Bedeutung hat er nur wenige Werke hinterlassen, darunter Ölgemälde, Aquarelle, lavierte Zeichnungen und Kohlezeichnungen. Von seinen Lackarbeiten, die ihn berühmt machten, existieren vermutlich aber keine mehr. Sein bekanntes Lackgemälde „La mare aux eaux scintillantes“ (Der Teich mit funkelndem Wasser) war vermutlich das erste in Indochina realisierte Lackgemälde, das den späteren vietnamesischen Lackmeister Nguyen Gia Tri inspiriert hatte. Das Werk befand sich in der Sammlung der EBAI, ging aber zu Beginn des Indochinakriegs verloren.

In den dreißiger Jahren veränderte Tran Quang Tran seinen Künstlernamen und signierte seine Gemälde mit dem Pseudonym Ngym, dann Nghi Am. Sein malerisches Werk hat eine große Zuneigung für „die Szenen mit leeren Straßen, Tempeln, ehemaligen Gebäuden, Wasserflächen… es mischt eine europäische Technik und einen östlichen Blick.“

Einzelnachweise

  1. vietnamesisch Trường Đại học Mỹ thuật Việt Nam
  2. 1000 năm Thăng Long-Hà Nội. Nhà xuất bản Trẻ, 2009, S. 788.
  3. 1 2 Complete transcendence. In: ThanhNien News. 16. August 2013, abgerufen am 16. November 2017 (englisch).
  4. Nora A. Taylor: Painters in Hanoi: An Ethnography of Vietnamese Art. University of Hawai'i Press, Honolulu 2004, ISBN 0-8248-2613-2, S. 145.
  5. Trois écoles d'art de l'Indochine : Hanoï, Phnom-Penh, Bien-Hos / Exposition coloniale internationale, Paris 1931, Indochine française, Section des services d'intérêt social, Direction générale de l'instruction publique. Impr. d'Extrême-Orient, Hanoi 1931, S. [31]: Bildtafel IX (französisch, bnf.fr [abgerufen am 16. November 2017]).
  6. Fuyubi Nakamura, Morgan Perkins, Olivier Krischer: Asia through Art and Anthropology. Cultural Translation Across Borders. A&C Black, 2013, ISBN 978-0-85785-470-4, S. 53.
  7. Corinne de Ménonville: La peinture vietnamienne: une aventure entre tradition et modernité. Arhis, Paris 2003, ISBN 2-906755-20-6, S. 48 (französisch).
  8. phố: vietnamesisch für Straße
  9. 1 2 Bức tranh "Phù Vân" của Trần Quang Trân. (Memento des Originals vom 14. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Hội Mỹ thuật Việt Nam – The Vietnam Fine Arts Association. Abgerufen am 14. November 2017 (vietnamesisch).
  10. Quang Phòng, Tuy Trần: Mỹ thuật hiện đại Việt Nam. Mỹ thuật, 1996, S. 229.
  11. Corinne de Ménonville: La peinture vietnamienne: une aventure entre tradition et modernité. Arhis, Paris 2003, ISBN 2-906755-20-6, S. 46 (französisch).
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