Ein Tragmast ist ein Freileitungsmast, der im Gegensatz zu einem Abspannmast keine Zugkräfte der Leitung aufnimmt, sondern nur das Gewicht der durchgehenden Leiterseile trägt und die Leitung damit auf der erforderlichen Höhe hält, um die Bodenfreiheit sicherzustellen.
Bei einem Tragmast hängt der Isolator (oder ein Isolatoren-Paar) von der Seite gesehen vertikal an der Traverse (man spricht auch von „Hängeketten“). In Trassenrichtung gesehen kann der Isolator von der Vertikalen abweichen, wenn Querkräfte vorliegen, etwa bei einem Winkeltragmast oder bei starkem Seitenwind.
Bei Spannungen bis etwa 30 kV, wie sie bei Mittelspannungsnetzen verwendet werden, werden auch stehende Isolatoren verwendet. Diese stellen jedoch eine Gefahr für Vögel dar, die auf solchen Masten leicht einen Stromunfall erleiden können.
Literatur
- Reinhard Fischer, Friedrich Kießling: Freileitungen: Planung, Berechnung, Ausführung. 4. Auflage. Springer, 2013, ISBN 978-3-642-97924-8, Kapitel 8.2.1 - Tragmaste.