In der Algebra heißt eine Körpererweiterung algebraisch, wenn jedes Element von algebraisch über ist, d. h., wenn jedes Element von Nullstelle eines Polynoms mit Koeffizienten in ist. Körpererweiterungen, die nicht algebraisch sind, also transzendente Elemente enthalten, heißen transzendent.
Zum Beispiel sind die Erweiterungen wegen sowie wegen algebraisch, wohingegen transzendent ist.
Ist ein Oberkörper von , dann kann man als -Vektorraum auffassen und seine Dimension bestimmen. Diese Vektorraumdimension wird Grad der Körpererweiterung genannt. Je nachdem, ob dieser Grad endlich oder unendlich ist, nennt man auch die Körpererweiterung endlich oder unendlich. Jede transzendente Erweiterung ist unendlich, also ist jede endliche Erweiterung algebraisch.
Es gibt aber auch unendliche algebraische Erweiterungen, zum Beispiel bilden die algebraischen Zahlen eine unendliche Erweiterung von .
Ist algebraisch über , dann ist der Ring aller polynomiellen Ausdrücke in über sogar ein Körper. ist eine endliche algebraische Erweiterung von . Solche Erweiterungen, die durch Adjunktion eines einzigen Elements entstehen, heißen einfache Erweiterungen.
Ein Körper, der keine echte algebraische Erweiterung besitzt, ist algebraisch abgeschlossen.
Sind und Körpererweiterungen, so sind folgende Aussagen äquivalent:
- ist algebraisch.
- und sind algebraisch.
Beispiel
Mit ist eine algebraische Körpererweiterung über , denn wegen
ist Nullstelle des Polynoms
und somit algebraisch über . Da es sich um ein irreduzibles Polynom 4. Grades handelt, ist auch der Grad der Körpererweiterung gleich 4. Wie für jedes algebraische Element ist damit eine Basis von als Vektorraum über . Eine einfachere Basis ist allerdings .
Literatur
Kurt Meyberg: Algebra II. Carl Hanser Verlag, 1976, ISBN 3-446-12172-2, Kapitel 6.3 Algebraische Körpererweiterungen.