Die trigonometrische Höhenmessung ist eine Methode der Geodäsie, bei der die Höhendifferenz zweier Punkte durch Messung des Vertikalwinkels (Zenitdistanz z bzw. Höhenwinkel h) bestimmt wird. Dazu muss auch die Schrägdistanz s zwischen den Messpunkten bekannt sein. Für kleine Entfernungen – d. h. ohne Einfluss der Refraktion und der Erdkrümmung – beträgt der Höhenunterschied

,

wobei der Term die Differenz von Instrumenten- und Zielhöhe über den Bodenpunkten bedeutet.

Ist statt der Schrägdistanz s die Horizontaldistanz s0 gegeben, so ergibt sich der Höhenunterschied mit

.

Ab etwa 100 m Entfernung ist die Erdkrümmung zu berücksichtigen, die hier 0,8 mm ausmacht. Sie wird als Korrektion c zu ΔH addiert und wächst quadratisch mit der Distanz:

mit dem Erdradius und erreicht für 1 km bereits rund 8 cm.

Meist wird in die Formel auch die terrestrische Refraktion (Strahlenbrechung in der Atmosphäre) berücksichtigt, die den Einfluss der Erdkrümmung um etwa ein Achtel verringert (mittlerer Refraktionskoeffizient k = 0,13):

Genauer wird der Höhenunterschied, wenn er von beiden Punkten bestimmt wird. Dann fallen auch einige kleine Fehlerquellen heraus. Für gleichzeitig-gegenseitige Messungen gibt es eigene Formeln, in denen der Einfluss eines von 0,13 abweichenden Refraktionskoeffizienten eliminiert wird.

Literatur

  • Heribert Kahmen: Angewandte Geodäsie – Vermessungskunde. 20. Auflage. Verlag de Gruyter, Berlin 2006, ISBN 978-3-11-018464-8.
  • Boris Resnik, Ralf Bill: Vermessungskunde für den Planungs-, Bau- und Umweltbereich. Wichmann Verlag, 2003, ISBN 3-87907-399-6.
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