Trittschäden, auch Vertritt, entstehen durch Betreten von empfindlichen Untergründen durch Menschen oder Tiere. Oberflächen und Strukturen werden durch Gewichtskräfte und das daraus resultierende Flächenpressen geschädigt oder zerstört.

Trittschäden in der Natur

Empfindliche Bodenstrukturen oder Pflanzenauflagen können durch Betreten gefährdet, beschädigt oder gestört werden. Trittempfindliche Flächen finden sich in fast allen Naturschutzgebieten. So sollte das Begehen von Feuchtwiesen, Mooren, Dünen oder Trockenrasen unterlassen werden. Als Folge häufigen Begehens entsteht Bodenverdichtung, welche unterirdische Wohnröhren von Tieren oder Pflanzenwurzeln schädigen kann. Zudem werden beim Überqueren derartiger Flächen Pflanzengesellschaften direkt geschädigt, aufgrund mechanischer Beanspruchungen werden Pflanzenteile abgebrochen oder sofort zertreten.

Trittschäden durch Tiere werden vor allem dort verursacht, wo Huftiere sich regelmäßig und über längere Zeit aufhalten. Auch andere Tiere können Trittschäden verursachen, so werden zum Beispiel ausgetretene Nilpferdwechsel durch das in ihnen ablaufende Regenwasser allmählich vertieft und können daher landschaftsbeeinflussende Auswirkungen haben. Am bekanntesten sind die Vertrittfolgen von den großen Herden der in den Savannen und Steppen lebenden Tiere. So lassen sich häufig auf Luftbildaufnahmen auf Wasserlöcher zulaufende Tierpfade in den afrikanischen Savannen erkennen.

Trittschäden können die Bodenerosion fördern. Typisch ist Erosion als Folge von Vertritt in der Nähe von Salzlecken in bergigen Bereichen. Salzlecken liegen häufig in steilen Hangbereichen, so dass unter der hohen Trittbelastung durch Dickhornschafe, Schneeziegen oder Steinböcke die Erosion deutlich zunehmen kann. Vertrittschäden in Gebirgen, sogenannte Viehgangeln, sind jedoch zum überwiegenden Teil auf eine Überweidung durch Hausschafe und Hausrinder zurückzuführen.

Der Schutz vor Trittschäden kann ein landschaftsprägendes Element annehmen. Heckenformen wie Knicks oder Redder, die vor allem für den Norden Deutschlands typisch sind, wurden angelegt, um die wertvollen Ackerflächen vor dem Weidevieh zu schützen. Auch in den Eschfluren, wie sie für das Münsterland typisch sind, hatten Hecken diese Funktion.

Siehe auch: Verbiss, Trittpflanzengesellschaften

Trittschäden in der Technik

Trittschäden kommen auch in der Technik vor. Empfindliche Maschinenteile, Blechabdeckungen, Tragflächen oder Glasflächen sind Beispiele für empfindliche Oberflächen. Vor allem im technischen Bereich sollten Warnschilder und Sicherheitshinweise beachtet werden, da bei Missachtung Verletzungs- oder Lebensgefahr bestehen könnte.

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