Wassernasen (auch Tropfkanten oder Tropfleisten genannt) sind Kanten an der Unterseite vorkragender Bauteile – zum Beispiel Fensterbänken, Balkonen oder Mauerkronen –, die den Ablauf und das Abtropfen von (Regen-)Wasser verbessern und somit die unterseitige Durchfeuchtung von Bauteilen sowie Schmutzfahnen durch an der Fassade ablaufendes Wasser vermeiden.
An der Wassernase tropft ablaufendes Niederschlagswasser ab, ohne die gesamte Flächenunterseite oder die senkrecht dazu verlaufende Wand zu benetzen.
An Holzbauteilen wird unterseitig oft eine parallel zur Außenkante verlaufende Nut eingefräst, um die äußere Kante freizustellen. Bei Betonbauteilen wird die Tropfkante meist bei der Herstellung durch eine in die Schalung eingelegte Leiste hergestellt, die nach dem Abbinden des Betons entfernt wird und eine Nut hinterlässt. Nachträglich angebrachte Tropfkanten bestehen häufig aus einem nach unten überstehenden oder nach unten umgefalzten Blech.
Traditionell befand sich die Tropfkante bei Fenstern und Türen an der Unterkante des Wetterschenkels. Da dieser heute meist entfällt, wird die Tropfkante direkt an der Unterseite des Flügels vorgesehen. Bei Holzbauteilen, die als Tropfkante dienen, sollte durch eine geeignete Imprägnierung oder Beschichtung verhindert werden, dass das sich an der Tropfkante sammelnde Wasser ins Holz gesaugt wird.
Auch Natur- und Kunststeine sowie Betonbauteile dürfen an der Tropfkante nicht zu viel Wasser aufnehmen, da es sonst bei Frost zu Absprengungen und Rissen kommen kann.
Die Abrechnung von Tropfkanten an Betonbauteilen ist in DIN 18 349 Betonerhaltungsarbeiten Abschnitt 4.2.17 Ausbilden von Nuten, Kanten und Wassertropfkanten geregelt. Nach dieser DIN aus VOB/C werden Tropfkanten als besondere Leistung abgerechnet.