Der Turnierkragen ist in der Heraldik als Beizeichen bekannt.

Verwendung

Er findet sowohl als gemeine Figur als auch als Heroldsbild Verwendung. Er wird auch als Bank, Steg, Rechen oder Brücke bezeichnet. Der Betrachter sollte sich das Bild des Turnierkragens wie eine stilisierte, seitliche Brückenansicht vorstellen. Die „Brückenpfeiler“ werden als Lätze benannt. In der Regel sind es drei, jedoch sind auch vier oder fünf möglich. Der Turnierkragen wird in der Regel im Wappenschild schwebend im Schildhaupt dargestellt. Auch gibt es Wappen mit mehreren Kragen. Die in der Kirchenfahne herabhängenden Hängel sind keine Lätze.

Die Ausdehnung von Wappenrand zu Wappenrand ist auch gebräuchlich. Die Tinkturen sind abhebend von der Schildfarbe. Die heraldische Farbregel wird dabei aber ignoriert. Die Funktion des Turnierkragens ist in vielen Wappen nicht mehr zwangsläufig Beizeichen. Die Auflage im Wappen als Beizeichen dient zur Kennzeichnung für den Sohn und als Unterscheidung sonst gleicher Wappen vom Vater.

In Frankreich war und in England ist dieses Zeichen verbreitet. So wird der Turnierkragen in der englischen Heraldik mit Rosen, Lilien, Herzen und auch Wappentieren oder anderen gemeinen Figuren belegt. Es kommt in Wappen häufig zur Anwendung, um die Nachfolger eines Amtes von dem des Amtsinhabers abzugrenzen. So führt etwa der Prince of Wales als Thronfolger den abgewandelten britischen Royal Standard mit einem Turnierkragen (und zusätzlichem Wappenschild).

Liste Wappen mit Turnierkragen

Orte

Bad Honnef, Bedburg, Bell (bei Mendig), Dillingen/Saar, Elbe (Niedersachsen), Esch (bei Gerolstein), Fensdorf, Gerolstein, Grasdorf (Holle), Grimburg, Hellenthal, Kölbingen, Landkreis Vulkaneifel, Lebach, Mechernich, Merchweiler, Messerich, Oberlinxweiler, Oberreifenberg, Prambachkirchen, Ritzerau, Rommerskirchen, Senden (Westfalen), Sillium, Spabrücken, Stolberg (Rheinland), Wipperfürth, Zweibrücken

Familien

Beispiele

Commons: Turnierkragen in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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