Dorf
Turuchansk
Туруханск
Wappen
Föderationskreis Sibirien
Region Krasnojarsk
Rajon Turuchanski
Gegründet 17. Jahrhundert
Frühere Namen Monastyrskoje
Nowo-Turuchansk
Bevölkerung 4662 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 39190
Postleitzahl 663230, 663231
Kfz-Kennzeichen 24, 84, 88, 124
OKATO 04 254 834 001
Geographische Lage
Koordinaten 65° 48′ N, 87° 58′ O
Lage in Russland
Lage in der Region Krasnojarsk

Turuchansk (russisch Туруханск) ist ein Dorf (selo) in der Region Krasnojarsk, Russland. Es liegt knapp südlich des Polarkreises an der Mündung der Unteren Tunguska in den Jenissei. Turuchansk hat 4662 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010). Das Dorf ist Verwaltungszentrum des Rajons Turuchanski.

Geschichte

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedelten sich in Turuchansk ehemalige Bewohner von Mangaseja an, die diesen Ort infolge mehrfacher Brände verlassen hatten. Aufgrund dieses Umstandes trug Turuchansk lange Jahre den Namen Neu-Mangaseja (Nowaja Mangaseja). Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts profitierte Turuchansk von dem Pelztierreichtum. Der jährliche Markt von Turuchansk zog nicht nur Händler aus Sibirien, sondern auch aus dem europäischen Teil Russlands an. 1782 erhielt es das Stadtrecht. Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts verlor Turuchansk an Bedeutung und hatte 1897 nur noch etwa 200 Einwohner. 1917 wurden Turuchansk die Stadtrechte aberkannt.

Bekannt wurde der Ort durch die Verbannung von Josef Stalin. Er war im Februar 1913 in Sankt Petersburg verhaftet und zu vier Jahren Verbannung nach Turuchansk verurteilt worden.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1897212
19393475
19593834
19703876
19795793
19898869
20024849
20104662

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft

Im Rajon Turuchansk liegt das 1988 entdeckte Erdölfeld Wankor 130 km westlich von Igarka. Die Vorräte sind auf etwa 220 Millionen Tonnen Erdöl und etwa 90 Milliarden Kubikmeter Gas geschätzt. Im August 2009 folgte die offizielle Einweihung der Förderanlagen durch Wladimir Putin. Am 28. Dezember 2009 verließ der erste Frachter mit Erdöl aus Wankor den Hafen von Kosmino am Ende der Ostsibirien-Pazifik-Pipeline.

In einem anderen Projekt sollte an der Unteren Tunguska bis 2018 das größte Wasserkraftwerk in Russland gebaut werden, wobei jedoch auch 2021 noch keine Bauarbeiten zu verzeichnen waren.

Siehe auch

Commons: Turuchansk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. 1 2 Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. OJSC Rosneft Oil Company: Geschäftsbericht 2009. (PDF; 9,5 MB) Abgerufen am 1. Mai 2010 (englisch).
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