Zwi Zamir (hebräisch צבי זמיר; * 3. März 1925 in Lodz, Polen), Spitzname Zwika, ist ein ehemaliger israelischer Generalmajor (Aluf) und war von 1968 bis 1974 Direktor des israelischen Geheimdienstes Mossad.
Leben
Zwi Zamir kam bereits im Alter von sieben Monaten mit seinen Eltern nach Palästina. 1942 trat er mit 17 Jahren in die Palmach ein. 1946 wurde er von der britischen Polizei verhaftet und wurde erst ins Gefängnis und dann ins Lager Latrun gesperrt, wie viele künftige Führungskräfte des Staates Israel. So wurde er nach dem Brand des Jüdischen Geschäftsviertels entsandt um das 6. Bataillon der Palmach aufzubauen. Es war die Aufgabe des Bataillons die Straße zwischen Jerusalem und Tel Aviv vor Arabischen Angriffen zu schützen. Ende April 1948 ging das Bataillon in eine Armeebasis in der Nähe von Chadera um sich vor schweren Kämpfen zu erholen. Es wurde später der Harelbrigade unterstellt.
Zamir nahm unter anderem am Palästinakrieg teil und im Jahr 1949 diente er als einer der ersten Ausbilder in Tzahal für neue Bataillonskommandeuren. Im Jahr danach hat er bereits hochrangige Offiziere ausgebildet. Von 1951 bis 1953 stand er an der Spitze der Giv’ati-Brigade. In den Jahren 1953–54 besuchte er das Staff College in Großbritannien. Nach dem Abschluss kehrte er zurück und leitete die Infanterieschule. Im Jahr 1956 ist er dem Generalstab beigetreten und während des Sinai-Feldzuges stand er an der Spitze der Carmeli-Brigade. Im Jahr 1957 wurde er beurlaubt zwecks Studium der Geisteswissenschaften, das er an der Universität Jerusalem begann. Im Jahr 1960 wurde er Chef der Ausbildungsdivision im Generalstab und im Oktober 1961 zum Generalmajor befördert.
Von 1962 bis 1965 hatte er seinen letzten militärischen Kommandeursposten als Chef der Truppen im Süden Israels inne. Im Juli 1966 begann er seinen Dienst als Militärattaché in Großbritannien und Skandinavien. 1968 ernannte ihn Premierminister Levi Eschkol zum Direktor des Mossad. Zamir trat damit die Nachfolge von Meir Amit an.
Die wichtigsten Operationen in Zamirs Amtszeit waren die auf die Geiselnahme 1972 in München folgende Offensive gegen den palästinensischen Terrorismus. Darüber hinaus organisierte der Mossad unter seiner Führung die Immigration von Juden aus Syrien und dem Irak nach Israel sowie die Unterstützung kurdischer Rebellen im Irak und christlicher Milizen im Sudan. In letztere Länder reiste er mehrfach selbst, um die Operationen vor Ort zu überwachen.
Im Film Die 21 Stunden von München wurde Zamir von Anthony Quayle und in Steven Spielbergs Film München von Ami Weinberg gespielt.
Seine Tochter ist die Schriftstellerin Michal Zamir.
Weblinks
- „Preventive measures“, Interview mit Zwi Zamir
- „Golda, keiner von ihnen lebt“. Interview mit Zwi Zamir zur Geiselnahme von München 1972, taz vom 4. August 2012
Einzelnachweise
- ↑ Profile of Zvi Zamir
- ↑ זמיר (זרזבסקי) צביקה (יששכר) בן משה. Abgerufen am 18. September 2014 (hebräisch).
- ↑ Zeev Schiff, Eitan Haber: Leḳsiḳon le-viṭḥon Yiśraʼe. Zemorah, Bitan Modan, Tel Aviv 1976, S. 195.
- ↑ J. Ben Hirsh: Jewish General Officers: A Biographical Dictionary. q Auflage. Victorian Branch, Military Historical Society of Australia, East Bentleigh, Melbourne 1967, S. 45.
- ↑ Edward N. Luttwak and Daniel Horowitz: The Israeli Army. Abt Books, Cambridge, Mass. 1993, S. 377.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Meir Amit | Direktor des Mossad 1968–1974 | Jitzchak Chofi |