U25 (Eigenschreibweise [U25]) ist ein Online-Beratungsangebot für suizidgefährdete Jugendliche und junge Erwachsene. Das Peer-Beratungsangebot bietet Gefährdeten seit 2002 die Möglichkeit, sich anonym per E-Mail einer gleichaltrigen Person anzuvertrauen.

Geschichte

U25 Freiburg wurde 2002 durch Mitarbeitende der Suizidpräventionsstelle „Arbeitskreis Leben“ (AKL) in Freiburg im Breisgau gegründet, weil viele Jugendliche die klassischen Beratungsangebote kaum nutzten. Nachdem U25 zunehmend von jungen Menschen in Krisen genutzt wurde, kooperierte der AKL mit dem Deutschen Caritasverband, um neue Standorte aufzubauen. Heute berät U25 Deutschland aus bundesweit zehn Standorten in Berlin, Hamburg, Dresden, Gelsenkirchen, Paderborn, Dortmund und Biberach an der Riß, sowie Lingen (Emsland) und Nürnberg. Seit 2019 produziert das Beratungsprojekt auch Präventionsvideos für YouTube.

Hintergrund und Angebot

Suizid ist unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 10 – 25 Jahren eine der häufigsten Todesursachen. Einer der Gründe ist, dass die Hemmschwelle vieler junger Menschen in suizidalen Krisen meist so hoch ist, dass sie sich nicht trauen, darüber zu sprechen oder eine Beratungsstelle aufzusuchen. U25 bietet daher jungen Ratsuchenden die Möglichkeit, sich online und anonym beraten zu lassen. Die Berater sind dabei selbst junge Erwachsene, die Kommunikation erfolgt ausschließlich über E-Mail. Die jungen Ehrenamtlichen werden durch die hauptamtlich Mitarbeitenden für die Beratung geschult und in der Arbeit unterstützt.

Verein

Die rund 230 Berater (Stand 2019) sind junge Menschen bis 25 Jahre und arbeiten ehrenamtlich. 2019 berieten sie anonym rund 1.250 Jugendliche, die suizidgefährdet waren. 2018 gab es 7.725 Mail-Kontakte. Der Verein wird durch die Caritas Deutschland getragen und aus Mitteln des BMFSFJ gefördert.

2018 wurde U25-Online-Suizidprävention beim Children Jugend Hilft!-Wettbewerb ausgezeichnet und für den Deutschen Engagementpreis nominiert.

Siehe auch

  • Homepage
  • Kampagne 2018 zur Ansprache junger Menschen in suizidalen Krisen und zur Sensibilisierung des Umfelds
  • AUSWEGLOS – (Schul-)Workshops für junge Menschen

Einzelnachweise

  1. Projekt für Suizidgefährdete: „Ein Gespräch kann Leben retten“. (Nicht mehr online verfügbar.) ZDF, 29. Januar 2019, archiviert vom Original am 9. Oktober 2019; abgerufen am 8. Oktober 2019.
  2. Die Geschichte von [U25]. Deutscher Caritasverband e. V., 4. Oktober 2016, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  3. [U25] Standorte. Deutscher Caritasverband e. V., 14. November 2016, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  4. Welttag zur Suizidprävention: Alle 40 Sekunden tötet sich ein Mensch. ZDF, 10. September 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  5. Statistisches Bundesamt: Ergebnisse der amtlichen Statistik zum Verletzungsgeschehen 2014. (PDF) In: destatis.de. 7. April 2017, S. 13, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  6. 1 2 Andrea Roth: [U25] – Online-Suizidprävention für Jugendliche. (Nicht mehr online verfügbar.) Bayerischer Rundfunk, 8. Mai 2019, archiviert vom Original am 13. April 202; abgerufen am 11. Oktober 2020.
  7. 1 2 Klaus Böllert: „U 25“ bietet Suizid-Beratung für junge Erwachsene. (Nicht mehr online verfügbar.) NDR, 28. März 2019, archiviert vom Original am 19. Oktober 2019; abgerufen am 11. Oktober 2020.
  8. Kirchen machen Suizidprävention zum Thema. (Nicht mehr online verfügbar.) In: mdr.de. 4. Mai 2019, archiviert vom Original am 8. August 2019; abgerufen am 11. Oktober 2020.
  9. Svenja Pelzel: Jugendliche werden Suizidberater. Deutschlandfunk, 16. Januar 2014, abgerufen am 8. Oktober 2019.
  10. Täger von U25 Deutschland. In: www.u25-deutschland.de. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
  11. Children for a better World (Hrsg.): CHILDREN Jugend hilft! | Siegerübersicht 2018. München (squarespace.com [PDF; abgerufen am 8. Oktober 2019]).
  12. Nominierte 2018: [U25] Online-Suizidprävention Dortmund. In: www.deutscher-engagementpreis.de. Deutscher Engagementpreis, 2018, abgerufen am 8. Oktober 2019.
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