Uchida Tomu (japanisch 内田 吐夢, eigentlich Uchida Tsunejirō (内田 常次郎); geboren 26. April 1898 in Okayama; gestorben 7. August 1970) war ein japanischer Filmregisseur der Taishō- und Shōwa-Zeit.
Leben und Werk
Uchida Tomu begann seine Karriere als Darsteller skurriler Figuren im Film, wurde dann aber Produktionsassistent. Später tat er in die Firma Nikkatsu ein, wurde dort Assistenzdirektor und arbeitete mit an Stummfilm-Komödien. Ab der Mitte der 1930er Jahre schloss er sich der Bewegung an, die für stärkeren Realismus im Film und für mehr Literaturverfilmung eintrat.
1943 ging Uchida in die damals japanische Mandschurei, um dort Filme zu drehen. Er geriet am Ende des Pazifikkriegs in Gefangenschaft, und zwar bis 1954. Nach seiner Rückkehr schloss er sich der Filmfirma Tōei an. Dort befasste er sich ausgiebig mit der Neuverfilmung klassischer Filme, es entstanden das dreiteilige Epos „Daibosatsu tōge“ (大菩薩峠) und das fünfteilige Epos „Miyamoto Musashi“, das sich auf das Leben und Wirken des Schwertkämpfers und Philosophen Miyamoto Musashi (1584–1645) bezieht. Sein Meisterwerk nach 1945 ist jedoch „Kiga Kaikyō“ (飢餓海峡) – etwa „Meeresenge des Hungers“, die Verfilmung eines Romans von Mizukami Tsutomu. Es ist ein mitfühlender Film über ein Verbrecherschicksal.
Filmografie
Vorkriegsfilme
Nachkriegsfilme
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Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Uchida Tomu. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1640.