Uller (altnord. Ullr: „der Ehrenhafte“; altengl. wuldor: „Glanz, Ruhm“), auch Ullar, Ull, Holler, Oller oder Vulder genannt, ist in der nordischen Mythologie der Gott des Winters, der Jagd, des Zweikampfes, der Weide und des Ackers. Er gehört den Asen, dem jüngeren Göttergeschlecht, an und wohnt der Sage nach in seiner selbst gebauten Halle Ydalir (Eibental) in Asgard.
In Tierfelle gehüllt und mit Pfeil und Bogen bewaffnet gebaut aus der Eibe die rings um seinen Palast wächst geht er auf die Jagd.
Die Forschung vermutet, dass Uller ein sehr alter Gott gewesen ist, was seine Beziehungen zur Magie unterstreicht. In manchen Gebieten wurde Uller als Hauptgott verehrt (Philippson). In späterer Zeit taucht Uller in der Edda als der Sohn der Sif und Stiefsohn des Thor auf.
Eine Darstellung des Ullers, teils auf Skiern, war um 1950–1970 als Talisman bei Wintersportlern weit verbreitet. Im übertragenen Sinn wurden die typisch kreisförmigen Anhänger meist mit Wintersportmotiven im Erzgebirge auch selbst als Uller bezeichnet. Ein Uller konnte an der Schlaufe eines Schistocks, an Kleidung, Rucksack oder Bauchtasche angebunden, sichtbar getragen werden oder weniger störend und verlustgefährdet in irgendeiner zugezippten Tasche.
Literatur
- Ernst Alfred Philippson: Die Genealogie der Götter in Germanischer Religion, Mythologie und Theologie. Urbana University of Illinois Press, 1953.
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ R.W. Pinson: Götter und Heldensagen S. 154.