Unter der Ulnardeviation versteht man eine Abspreizung der Finger in Richtung Außenseite der Hand (lat. ulnar, von ulna „Elle“ – der außenliegenden Knochen des Unterarms). Sie zählt zu den entzündlichen Gelenkveränderungen und ist charakteristisch für die rheumatoide Arthritis.
Durch eine Lockerung der Bänder kommt es zur Verschiebung der Handwurzelknochen und zu einer Radialabweichung der Mittelhandknochen. Zum Ausgleich dieser Gelenkstellung wandern die Finger nach außen. Dabei verschieben sich die Gelenkflächen der Fingergrundgelenke (Subluxation), was wiederum die Schwanenhalsdeformität begünstigt.
Zur Entlastung der Gelenke und Muskulatur kann eine Ulnardeviationsschiene oder auch AUD-Spange getragen werden. Sie hält die Fingergrundgelenke in ihrer normalen Position und verbessert so die Greiffunktion.
Die Ulnardeviation ist eines der Kardinalsymptome der rheumatoiden Arthritis.
Quellen
- Birgit Schröder: Handtherapie. Thieme, 2008, ISBN 978-3-13-117642-4, S. 190 ff.