Ulrich Hegner (* 7. Februar 1759 in Winterthur; † 3. Januar 1840 ebenda) war ein Schweizer Schriftsteller.
Leben
Seine Eltern waren der Stadtarzt von Winterthur Johann Heinrich Hegner (1715–1782) und dessen Ehefrau Elisabeth Hegner (1719–1810), eine Tochter des Richters Hans Ulrich Hegner (1685–1773) und der Anna Katrina (geb. Künzli). Hegner studierte von 1776 bis 1781 in Strassburg Medizin und promovierte auch dort, privatisierte aber anschliessend in Winterthur, beschäftigte sich mit Literatur und Kunst und betätigte sich schriftstellerisch. 1786 übernahm er das in seiner Familie erbliche Amt des Landschreibers der Grafschaft Kyburg, das er bis 1798 versah.
Nach Ausrufung der Helvetischen Republik im April 1798 übernahm er aus republikanischem Pflichtgefühl das Amt eines Kantonsrichters in Zürich, er wohnte hier in Johann Caspar Lavaters Haus. Anschliessend lebte er einige Zeit in Paris, worüber er auch schrieb. Von 1805 bis 1814 war er Stadtrat in Winterthur, von 1814 bis 1829 Kantonsrat in Zürich und 1814/1815 Mitglied der Kantonsregierung.
Familie
Er heiratete 1785 in Winterthur Elisabetha Sulzer (1759–1830), eine Tochter des Stadtrichters Jakob Sulzer (1728–1785) und der Elisabeth Sulzer. Die Ehe blieb kinderlos, er hatte aber Adoptivkinder.
Werke
Erzählungen
- Die Molkenkur (Zürich 1812) Digitalisat
- Suschens Hochzeit (Zürich 1819) Digitalisat
Roman
- Salys Revolutionstage (Winterthur 1814) schildert die Zustände in der Schweiz am Ende des 18. Jahrhunderts in vorzüglicher Weise.
Sonstige Werke
- Auch ich war in Paris (Winterthur 1803–1804, 3 Bde.)
- Berg-, Land- und Seereisen (Zürich 1818)
- Hans Holbein der jüngere (Berlin 1827) Digitalisat
- Beiträge zur nähern Kenntnis und wahren Darstellung J. K. Lavaters (Leipzig 1836), Digitalisat
- Aufzeichnungen aus Winterthurs Revolutionstagen (Digitalisat der Ausgabe 1900)
- Aus dem Briefwechsel zwischen Ulrich Hegner und Johann Georg Müller. – Winterthur : Ziegler, 1891. 3 Bände als Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Gesammelte Schriften erschienen Berlin 1828–30, 5 Bde. Band 1, Band 2,Band 3, Band 4, Band 5
- Ulrich Hegner war der erste Biograph von Anton Graff
Literatur
- Meinrad Suter: Hegner, Ulrich. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Werner Ganz: Hegner, Johann Ulrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 235 f. (Digitalisat).
- Hedwig Bleuler-Waser: Ulrich Hegner. Ein Schweizer Kultur- und Charakterbild. Niemeyer, Halle a. d. Saale 1901.
- Gerold Meyer von Knonau: Hegner, Joh. Ulrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 288–291.
- Esther Schellenberg-Biedermann: Erinnerungen an Ulrich Hegner. Zürich / Winterthur 1843.
- Ulrich Hegner’s Leben und Wirken. Nach dessen eigenhändigen Aufzeichnungen erzählt von Dr. A. Hafner. 1. Teil: Jugend- und Lernjahre. (Neujahrs-Blatt von der Stadtbibliothek in Winterthur auf das Jahr 1886.) Bleuler-Hausheer, Winterthur 1885. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf.
Weblinks
- Publikationen von und über Ulrich Hegner im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Ulrich Hegner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Ulrich Hegner im Projekt Gutenberg-DE
- Bildnis im winterthur-glossar.ch