Ursula Wieland (* um 1950 in Heidelberg) ist eine deutsche Kunstwissenschaftlerin und Malerin. Sie hat sich auf Porträtgemälde spezialisiert und hat vor allem seit den 1980er Jahren Prominente aus Wissenschaft, Politik, Literatur, Musik und aus anderen Lebensbereichen in Öl dargestellt.

Leben

Ursula Wieland wurde in der Familie eines Arztes geboren. Nach dem Schulabschluss studierte sie auf Anraten ihres Vaters Pharmazie und Sprachen. Aufgrund ihrer frühzeitigen Neigung zum Malen schloss sie ein Kunststudium an, studierte zugleich noch Kunstgeschichte an Universitäten in München, Madrid und London und wurde auf diesem Gebiet promoviert. In der Londoner Zeit war der Porträtmaler Graham Sutherland ihr Mentor. Sie ist Mitglied im Künstlersonderbund in Deutschland.

Ursula Wieland lebt in Berlin-Charlottenburg, teilweise auch in Paris, ist verheiratet und hat drei Kinder.

Werk

Zu ihren frühen Werken gehören Zeichnungen der Dirigenten Herbert von Karajan und Leonard Bernstein. Bei einer zufälligen Begegnung im Flugzeug lernte sie Jean Tinguely kennen, den sie porträtierte. Tinguely stellte den Kontakt zu seinem New Yorker Galeristen George William Staempfli her, der in seiner Galerie Wielands erste Werke ausstellte. Kurze Zeit später folgten Ausstellungen in der Schweiz, in Singapur und in Südafrika. Sie selbst schätzt an ihrer Porträtmalerei das Kennenlernen von Menschen verschiedenen Schlages und die „geistig-seelische Ausstrahlung“ der Personen. Ihre farbenkräftigen Bilder sind eher fotorealistisch und werden von Wieland nicht geschönt.

Ihr Bild von Stephen Hawking wurde 1994 bei Christie’s in London zugunsten der Internationalen Behindertenstiftung der Vereinten Nationen unter der Schirmherrschaft der spanischen Königin Sophia versteigert. David McAllister wählte nach seinem Ausscheiden aus dem Amt 2015 als niedersächsischer Ministerpräsident Ursula Wieland als Malerin für sein Porträt in der „Ahnengalerie“ in der niedersächsischen Staatskanzlei aus. Die Bilder von Ralph Grey und Alan Cathcart hängen im Londoner Museum of the Order of St. John, das die Geschichte des gleichnamigen Ritterordens darstellt.

Ihre seit den frühen 1980er Jahren entstandenen Airport-Bilder stellen Szenen auf Flughäfen und in Flugzeugen dar. Wielands Triptychon über Jean-Marie Lustiger wurde in der Sammelausstellung fremd – vertraut des Künstlersonderbundes 2019/2020 in Stuttgart ausgestellt.

Werke (Auswahl)

Folgende Porträts fertigte Ursula Wieland seit den späten 1960er Jahren an:

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen

  • Fremd-vertraut, Sammelausstellung des Künstlersonderbundes

Veröffentlichungen

  • Dessins: Le cardinal Lustiger et ses Proches, BoD, Berlin und Paris 2017, ISBN 978-3-7460-3506-2.
  • (zusammen mit Jean Duchesne): La galaxie Lustiger : Le cardinal et ses proches : portraits, Verlag Parole et Silence Editions, 2018, ISBN 2-88918-422-6.

Literatur

  • Udo Felbinger (Hrsg.): Ursula Wieland portraits. Ein Katalog. ISBN 978-3-00-016501-6, Berlin 2004.

Einzelnachweise und Kommentar

  1. 1 2 3 4 5 6 7 Daniela Noack: Promimalerin Ursula Wieland: Im Angesicht der Größten. In: Allgemeine Zeitung. 20. März 2020, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  2. 1 2 Website von Ursula Wieland, abgerufen am 6. Oktober 2019.
  3. 1 2 3 4 Ursula Wieland. Website des Künstlersonderbunds in Deutschland e.V., abgerufen am 6. Oktober 2019.
  4. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Daniela Noack: Sag niemandem, dass du malst. In: Berliner Zeitung, 5./6. Oktober 2019, Beilage Magazin, S. 7 online.
  5. 1 2 und heute... hängt ein Landesvater. In Die Tageszeitung, 5. August 2015, S. 22, online.
  6. 1 2 Elisabeth Binder: Die Berliner Malerin, der Stephen Hawking Modell saß. Der Tagesspiegel, 14. März 2018, abgerufen am 6. Oktober 2019.
  7. 1 2 Die niedersächsischen Ministerpräsidenten auf der Website der Niedersächsischen Staatskanzlei, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  8. Ursula Wieland auf der Website Art_UK (online-Verzeichnis für öffentliche Kunst im Vereinigten Königreich), abgerufen am 22. Oktober 2020.
  9. Kommentar: Dieses Bild wurde im Jahr 2020 im Wall Street Journal für eine Buchbesprechung über das Leben des Wissenschaftlers abgebildet: Ray Monk: Das Hawking-Porträt im Wall Street Journal (englisch)
  10. 1 2 portraits, BoD, ISBN 3-00-016501-0.
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